TRP Adventskalender 13 – Das Kriegsbeil der Natives
13

„Das Kriegsbeil ist erst begraben,
wenn man nicht mehr weiß, wo es liegt.“

In vielen Western fällt der Spruch, dass die „Indianer das Kriegsbeil ausgraben“. Geprägt wurde dieser Begriff vor allem durch die „Lederstrumpf“ Romane von James Fenimore Cooper. Doch war das Ausgraben eines Beils wirklich gängige Praxis oder wird auch hier wieder ein Klischee bedient, das unsere allgemeine Ansicht der American Natives trübt?

Der „Tomahawk“ – das Kriegsbeil der American Natives
Der Begriff Tomahawk wurde im 17. Jahrhundert in die Englische Sprache übernommen. Das Wort stammt ursprünglich aus der Algonkin Sprache (tamahaac = Axt bzw. Kriegsbeil). Die ersten Tomahawks hatten jedoch keine Axtköpfe aus Metall, da der indigenen Bevölkerung die Technik zum Heißschmieden bis dahin noch nicht bekannt war. Die Köpfe der Beile bestanden bis dahin meist aus Stein oder waren einfache Holzkeulen beispielsweise mit rund geschnitzter Schlagkugel. Erst durch den Handel mit den ersten Siedlern, verbreitete sich der metallene Kopf, dessen Form auf einer Schiffsaxt der Royal Navy basierte.
Tomahawk der Oglala Lakota (spätes 19. Jh.)

Der Pfeifen-Tomahawk – Ein ritueller Gegenstand
Oftmals wurden die metallenen Köpfe der Äxte zu Tabakpfeifen umgebaut. Sie wurden dann vor allem in diplomatischen Verhandlungen und als Geschenk eingesetzt. Wurde dabei die Seite präsentiert, auf der die Pfeife lag bedeutete das meist friedliche Absichten. Wurde jedoch die Klinge gezeigt, war das oftmals als Symbol des Krieges zu verstehen.
Pfeifen-Tomahawk (frühes 19. Jh.)
Wir nehmen an, dass dort auch der Rückschluss zum Spruch „das Kriegsbeil ausgraben“ gezogen wird. Einen Beleg dafür, dass das Beil allerdings im wahrsten Sinne des Wortes „ausgegraben“ wurde, haben wir nicht gefunden.