(Be)Merkenswertes über das AZ in crAZy. Ein Arizona Lesebuch von W. H. Reblinsky.
In seinem neuen Buch KupferSonne, stellt der Autor Wolfgang Horst Reblinsky den US-Amerikanischen Bundesstaat Arizona in ein besonderes Licht.
Auf 222 Seiten und in 25 Kapiteln, schreibt Reblinsky über den Copper State und beleuchtet dabei ein breites Spektrum: Angefangen von Daten und Fakten zum Bundesstaat, über historische Begebenheiten und der Administration, porträtiert er beispielsweise auch die American Natives oder den Ku-Klux-Klan.
In gewohnt lockerem Schreibstil und mit viel persönlicher Beigabe, stellt Reblinsky Hintergründe und Randinformationen zum State of Arizona vor, die vermutlich so in keinem anderen Lesebuch zu finden sein werden.
Reblinsky stellt KupferSonne mit den folgenden Worten vor:
Kupfersonne ist ein Arizona Lesebuch. Flanieren Sie durch die Geschichte des jüngsten Festlandstaates der USA, beginnend mit der weissen Besiedelung bis heute. Erfahren Sie Hintergründe und lesen Sie Randinformationen, die vom Tisch der Geschichte gefallen sind oder in die falsche Schublade sortiert wurden. Informativ, polarisierend, nie langweilig, geschrieben mit Sachkenntnis, Empathie und aus sehr persönlichem Blickwinkel.
— Wolfgang Horst Reblinsky, Autor
Für alle, die Arizona nicht nur als den “Grand Canyon State” kennen lernen möchten, bietet das Buch eine spannende und abwechslungsreiche Reise, durch den 48-sten Bundestaat der USA.
Das Buch ist zu erwerben beim Tredition Verlag unter der ISBN: 978-3-384-02131-1, beim Tredition-Shop, bei Weltbild oder jedem Buchhändler Eures Vertrauens!
Zum Autor: Wolfgang Horst Reblinsky
Wolfgang Horst Reblinsky a.k.a. Mr. Wolf H. Reblin, Esq., Arizona Justice of the Peace: Er befasst sich seit vielen Jahren sowohl mit der Geschichte der amerikanischen Besiedelung, als auch mit der Zeit zwischen 1920 und 1980.
Dazu veröffentlichte er Artikel im Magazin für Amerikanistik und im Gasoline-Magazine. Hier im Beaver Creek Pioneer, schreibt er aktiv an spannenden Themen, rund um den “Old West”.
Seine historische Darstellung betreibt er als Friedensrichter im Territorium Arizona um 1870 als Wolf H. Reblin.
Einige Jahre war er nebenberuflich Deutschlandrepräsentant einer in Utah ansässigen Firma für Flugzeugvermittlung und General Aviation Consulting.
Schon immer gilt sein Interesse der Amerikanistik, beginnend mit der weißen Besiedelung bis heute. Geboren in Fürth/Bayern ist er bekennender Franke. Nach Lebenssitiationen in Schönsee, Kulmbach, Fürth, Leipzig, München und Regensburg, lebt er derzeit mit seiner Frau Beate in Obertraubling und in Bad Reichenhall.
Wichtig ist mir immer ein Blick hinter die Kulisse und unter die Oberfläche. Ich möchte Begebenheiten aus den Schubladen nehmen, in die sie einsortiert wurden, und neu ordnen und dann erzählen.
Buchvorstellung: Spotlights On American History beleuchtet in 45 informativen Kapiteln, verschiedene Begebenheiten der amerikanischen Geschichte.
weiterlesen
200 Jahre Texas Rangers: 1823-2023 Jubiläum einer legendären Einheit
Wie alle Gebiete jenseits der Frontier, der jeweiligen Besiedelungsgrenze im Westen und Süden Amerikas, war Texas im 19. Jahrhundert für viele ein Sehnsuchtsort.
Für Amerikaner, ebenso wie für Zuwanderer.
Ein Gebiet frei von staatlicher Bürokratie und Bevormundung durch selbstherrliche Monarchen.
Ein Land, in dem man sich Lebensraum schaffen und sein Schicksal in die eigenen Hände nehmen konnte.
Dietmar Kuegler schreibt in seinem Buch Die Texas Rangers:
Personifizierung für diese teils richtige, teils romantisch verklärte Vorstellung, die Texas jahrzehntelang zu einem Hauptanziehungspunkt für europäische Einwanderer machte, wurde der Texas Ranger. Der einsame Reiter, der allen Gefahren widerstand und nur der Freiheit seiner Mitbürger verpflichtet war. Kein Büttel einer tyrannischen Macht, sondern ein freier Mann in einem freien Land, der aus gemeinschaftlichem Pflichtgefühl dem Gesetz unbestechlich Geltung verschaffte, das ein freies Gesetz war, das keine Klassen kannte. […] Von solchen hehren Lichtgestalten staatlicher Exekutive wird noch heute geträumt.
— Dietmar Kügler, Verlag für Amerikanistik
Letzteres ist wohl wahr.
Sind alle anderen Vorstellungen über Texas und die Ranger Mythen?
Sicher richtig ist die Aussage von Preston Smith, texanischer Gouverneur von 1969 bis 1973, die Ranger seien “a special breed of men” (eine ganz besondere Sorte Männer).
Die Anfänge ab 1823
Stephen Fuller Austin
Die im Positiven wie Negativen berühmte Einheit hat ihre Wurzeln in einer Truppe von 10 Männern, die 1823 eingestellt wurden.
Ihr Job war der Schutz von etwa 700 amerikanischen Siedlern in der damals mexikanischen Provinz Tejas.
Initiator war Stephen Fuller Austin, der als Begründer dieser amerikanischen Siedlung gilt.
Er warb die (von den Mexikanern mit Misstrauen beobachteten) Siedler an und teilte ihnen Land aus einem Kontingent zu, das bereits die spanische Regierung zur Verfügung gestellt hatte.
Nach der Unabhängigkeit von Spanien trat die mexikanische Regierung in den Siedlervertrag ein. Austin holte vorab die Genehmigung der Mexikaner für seine Schutzleute ein. Nach der Legende bezahlte er sie aus eigenem Beutel. Sicher überliefert ist, dass sie $15 im Monat verdienten.
Die Bewaffnung – üblich waren zu Anfang ein Vorderladergewehr, eine einschüssige Pistole und ein Messer – ihr Pferd und alles weitere an Ausrüstung stellten die Männer selbst. Uniformen trugen sie nicht, anfangs nicht einmal ein Abzeichen. Es genügte zu sagen:
“I’m a Texas Ranger”.
Rechtlich gesehen war es eine Bürgerpatroullie. Die formale Konstituierung als staatliche Organisation datiert auf 1835, mit Major Robert McAlpin Williamson als erstem Kommandeur. Losgelöst von diesen Formalien sehen die Texas Ranger ihr Gründungsdatum im Jahr 1823.
Ihre Gegner waren, neben Banditen jeder Ethnie, vor allem Indianer, speziell die Comanche und Lipan Apache. Die waren nicht nur zahlenmässig stark überlegen, sondern auch in der Schießkraft. Ein Ranger musste vom Pferd absitzen und während er mit dem Vorderladergewehr einen Schuss abgab hatte ein feindlicher Indianer vom Pferderücken aus – also hochbeweglich – zehn Pfeile abgeschossen.
Texas wird eine Republik – 1836
Im Jahr 1835 war die Mitgliederzahl auf 25 Mann gestiegen, die in einer Kompanie organisiert waren. Aufgabe war weiterhin der Schutz der Amerikaner gegen Übergriffe von Indianern und Banditen.
Nach dem texanischen Unabhängigkeitskrieg und der Loslösung von Mexiko, bestand von 1836 bis 1845 die unabhängige Republik Texas. Nach der Gestaltung der Flagge auch bekannt als “Lone Star State”.
The Lone Star StateSam Houston – Erster und dritter Präsident von Texas
Sam Houston (1793-1863), Sieger in der entscheidenden Schlacht gegen Mexiko bei San Jacinto, war von 1836-1838 erster Präsident, dann nochmals von 1841-1845. In diesem Jahr endete die Republik Texas durch die Aufnahme in die USA.
Bis zu dieser Zeit waren die Ranger nicht fest angestellt, sondern wurden fallweise zum Dienst einberufen.
Ende 1836 beschloss das Parlament, die Ranger fest einzustellen und an der Grenze zu Mexiko befestigte Stützpunkte einzurichten. Die Personalstärke wuchs rapide an. Im Dezember 1836 waren es 280 Mann, im Juni 1837 schon 600.
Mirabeau Buonaparte Lamar – Zweiter Präsident von Texas
Zum Jahreswechsel 1838/39 trat der Nachfolger von Sam Houston sein Amt als zweiter Präsident der Republik Texas an. Mirabeau Buonaparte Lamar (1798-1859, Präsident von 1838-1841) wurde als harter Kämpfer, Verteidiger der weißen Siedler und Feind aller Indianer bezeichnet.
Sein Programm lautete: “Der weiße und der rote Mann sind nicht dazu geschaffen, in Frieden miteinander zu leben. Die Natur verbietet es”.
Folglich begann er, die Ranger auf 56 Mann zu verstärken. Die Männer wurden auf drei Jahre verpflichtet und sollten gegen die Cherokee und Comanche kämpfen, die zu dieser Zeit mit den Mexikanern verbündet waren.
Die Ära Jack Hays ab 1840
John Coffee “Jack” Hays – ca. 1857
1841 ernannte Sam Houston einen Mann zum Captain der Texas Ranger, der als Landvermesser aus Tennessee gekommen war.
In Texas war er kurze Zeit in der Armee, dann ritt er als Scout für die Miliz.
John Coffee “Jack” Hays (1817-1883) war nicht nur ein siegreicher Führer bei Einsätzen.
Vor allem war er der erste, der in der Rangertruppe Strukturen einführte.
Und er führte eine Waffe ein, die bis dahin in Texas noch wenig bekannt war: Den Colt Paterson Revolver.
Diese Revolver hatten eine fünfschüssige Trommel und jeder Ranger bekam zwei Stück. Obgleich die Waffen kaum tödlich wirkten (das grösste verfügbare Kaliber war .34), war die Feuerkraft für die damalige Zeit enorm. Auch hatte die Waffe eine bedeutsame moralische Wirkung auf die Indianer. Samuel Colt war von dem Auftrag so angetan, dass er dem Modell den Beinamen “Texas” gab.
Eine Weiterentwicklung erfolgte zusammen mit einem anderen Texas Ranger, Captain Samuel H. Walker. Nach ihm benannte Colt die nun sechsschüssige Waffe als Whitneyville (der Herstellungsort) Walker Revolver.
Colt WalkerColt Walker
Im Verlauf der Geschichte, entwickelte sich natürlich auch die Bewaffnung der Texas Rangers ständig weiter.
Texas Rangers – ca. 1845
1846 begann ein Krieg der USA gegen Mexiko unter dem Kommando von General Zachery Taylor.
Die Texas Ranger wurden in seine Truppen eingegliedert.
Eine Legende besagt, dass sie der beste Truppenteil der amerikanischen Army waren; eine andere bezieht sich auf eine Aussage von General Taylor der sich über die Disziplinlosigkeit der Männer beklagt.
In der unruhigen Zeit nach dem mexikanischen Krieg vertrauten viele Siedler mehr auf den Schutz durch die Ranger als auf die US Armee.
Der Bürgerkrieg ab 1861
Im Bürgerkrieg traten ab 1861 viele Ranger in die konföderierte Armee der Südstaaten ein. Zum Beispiel war das 8th Texas Cavalry Regiment bekannt als Terry’s Texas Rangers. Bekanntlich verloren die konföderierten Staaten den Krieg, Texas wurde unter nordstaatliche Verwaltung gestellt und die Texas Rangers vorübergehend aufgelöst.
Terry’s Texas Rangers – ca. 1863Fahne der “Terry’s Texas Rangers”
Neukonstituierung der Texas Rangers 1874
Colt Walker und Abzeichen der Texas Rangers
1874 bekam Texas wieder eine eigene Regierung.
Inzwischen waren die Verhältnisse so unsicher geworden, dass die Texas Ranger mit einem Frontier-Bataillon und einer Special Force wieder aktiviert wurden.
Das Bataillon mit 6 Kompanien zu 75 Männern wurde landesweit eingesetzt.
Die Special Force arbeitete im Grenzgebiet zu Mexiko zwischen dem Rio Grande und dem Nueces River.
1915 eskalierten die Straftaten ethnischer Mexikaner an der amerikanisch-mexikanischen Grenze und ebenso die Racheaktionen der amerikanischen Siedler.
Gouverneur James Ferguson beauftragte eine mannstarke Truppe der Texas Ranger mit der Wiederherstellung der Ordnung.
Um schnell erfolgreich zu sein, exekutierten diese über 300 „verdächtige Mexikaner“ ohne tiefgehende Ermittlungen oder ein Gerichtsverfahren.
Texas Rangers 1915 mit toten mexikanischen Rebellen
Texas Ranger Frank Hamer gegen Bonnie und Clyde
Die Geschichte der Texas Ranger umspannt nicht nur 200 Jahre, sondern auch alles von heroischen Taten bis zu solchen bei denen wir uns fragen müssen, ob sie wirklich immer noble Gesetzeshüter waren.
Manche heute verklärte Heldentat war in Wahrheit schandbar. Und auf der anderen Seite romantisieren manche bis heute Verbrecher, die von den Texas Rangers getötet wurden.
Frank Hamer
Bestes Beispiel sind die Räuber Clyde Barrow und Bonnie Parker.
Über “Bonnie and Clyde” gibt es Songs und Filme die diesen Volksmythos unterstützen.
Als sie am 23. Mai 1934 von den Texas Rangers unter Führung von Francis Augustus “Frank” Hamer in ihrem gestohlenen Wagen erschossen wurden, hatten sie 12 Banküberfälle und 14 Morde (davon 9 an Polizisten) begangen und eine lange Blutspur durch den mittleren Westen gezogen.
Bonnie Parker, ca. 1932-1933Bonnie & ClydeClyde Barrow, ca. 1932-1933
Die Neuzeit der Texas Rangers beginnt 1935
Seit 1935 sind die Texas Ranger Teil des Department of Public Safety.
Innerhalb dieser staatlichen Behörde übernehmen sie Ermittlungsaufgaben, vergleichbar mit denen der deutschen Kriminalpolizei.
Die uniformierten Staatspolizisten in Texas sind die “Texas Highway Patrol”.
Beide arbeiten neben den lokalen Polizeibehörden der Counties und der Städte und neben der Bundespolizei.
Ein Texas Ranger zu PferdZwei Texas Ranger mit Auto und PferdeanhängerEin Texas Ranger zu PferdTexas Ranger Dienstpferd
Die Texas Rangers heute
Heute arbeiten in den Kompanien A-F um die 180 Ranger.
Texas Rangers Abzeichen
Noch immer tragen die Männer und nun auch Frauen weisse Hüte, Stiefel und den Pistolengurt um die Hüfte.
Tatsächlich sind neben den Einsatzfahrzeugen noch immer Pferde im Einsatz.
In den Prairiegebieten von Texas sind sie jedem Geländewagen überlegen.
Heutige Ranger haben einen College- oder Universitätsabschluss, benutzen moderne Kommunikationsmittel und State-of-the-Art Analysemethoden.
James Holland – Texas Ranger Texas Department of Public Safety Officer
Die Hauptquartiere der sechs Kompanien sind in Houston, (A) Garland (B), Lubbock (C), Weslaco (D), El Paso (E) und Waco/San Antonio (F). Die Zentralverwaltung residiert in Austin.
Wolfgang Horst Reblinsky a.k.a. Mr. Wolf H. Reblin, Esq., Arizona Justice of the Peace
Er befasst sich seit vielen Jahren sowohl mit der Geschichte der amerikanischen Besiedelung, als auch mit der Zeit zwischen 1920 und 1980.
Dazu veröffentlichte er Artikel im Magazin für Amerikanistik und im Gasoline-Magazine.
Hier im Beaver Creek Pioneer, schreibt er aktiv an spannenden Themen, rund um den “Old West”.
Seine historische Darstellung betreibt er als Friedensrichter im Territorium Arizona um 1870 als Wolf H. Reblin zusammen mit seiner Frau Eliza B. (Holl) Reblin.
Gesellschaftliche Umgangsformen im Alltag, Arizona Territorium um 1870
Artikel enthält unbezahlte Werbung
Lesedauer: ca. 4 Minuten.
Samstag, den 03. April 2022
Die gesellschaftlichen Umgangsformen in den Vereinigten Staaten von Amerika waren in der Gründungszeit vor allem geprägt von englischen Einflüssen.
Dazu kamen die Regeln und Gewohnheiten, die von anderen europäischen Einwanderern mitgebracht wurden, insbesondere von Franzosen, Deutschen, im Nordosten auch von Niederländern und im Südwesten von Spaniern bzw. Mexikanern.
Einige religiöse Zuwanderergruppen versuchten zwar, ihre mitgebrachten Sitten nicht mit anderen zu vermischen, für die allermeisten Amerikaner war es aber gerade das Loslösen von Traditionellem und Annehmen von Neuem, was das Leben in den USA so reizvoll machte.
Das Photostudio Maull & Polyblank aus London liefert einige zeitgenössische Photographien der damaligen Mode.
Die folgende Übersicht kommt aus dem Territorium Arizona und spiegelt die Etikette im Wilden Westen um 1870 wieder.
Werbung
Diese und weitere interessante Begebenheiten im Buch!
In seinem neuen Buch Spotlights On American History, beleuchtet der Autor Wolfgang Horst Reblinsky in insgesamt 45 Kapiteln, besondere Begebenheiten der amerikanischen Geschichte, die nicht in jedem Geschichtsbuch zu finden sind.
Das Motto des Buchs lautet:
“Hinter der amerikanischen Geschichte stehen Menschen und hinter diesen Menschen stehen deren Geschichten.”
In einem kurzen Video-Clip, haben wir die Etiquette-Regeln des Arizona Territory für Euch zusammengefasst. Rancher Chet McCay führt seine zukünftige Frau Gill zum Abendessen in der Frontier Tavern von Beaver Creek Valley aus.
Die Regeln der Etikette im Wilden Westen im Überblick
Gehen als Paar
Die Dame geht rechts an der Hand oder am Arm des Herrn. Die Hände sollten dabei mindestens auf Hüfthöhe sein. Die rechte Hand der Dame hebt dabei das Kleid etwas vom Boden ab. Die linke Hand des Herrn ruht an der Seite oder auf seinem Rücken.
Ein Fahrzeug verlassen
Ein Fahrzeug (z.B. Kutsche, Eisenbahnwaggon) verlässt die Dame erst, wenn ihr Herr oder ein Bediensteter ihr die Türe geöffnet hat und beim Aussteigen behilflich sein kann. Die Türe wird erst geöffnet, wenn der Herr sich überzeugt hat, dass der Dame ausserhalb des Fahrzeugs keine Gefahr droht (Gesindel, Verkehr, hochgewirbelter Schmutz etc.).
Ein Gebäude oder Raum betreten / verlassen
Beim Betreten oder innert eines sicheren Gebäudes hat die Dame Vortritt. Beim Betreten eines unsicheren Raumes, zB. eines Foyers oder Lokals und immer beim Verlassen eines Gebäudes, geht der Herr voraus, sichert und hält der Dame dann die Türe auf; die Dame drängt nicht hinter dem Herrn her sondern wartet, bis er die Sicherung durchgeführt hat.
Auf der Treppe
Sollte es einem Paar nicht möglich sein, nebeneinander (die Dame auf den rechten Arm des Herrn gestützt) eine Treppe hinauf oder hinunter zu schreiten, so gilt: Hinauf geht erst die Dame, der Herr eine Stufe hinter ihr. Hinab geht erst der Herr, die Dame eine Stufe nach ihm. Grund: Sollte die Dame auf den Rocksaum treten und stolpern, kann der Herr sie so auffangen.
Begrüßung / Verabschiedung
Zur damaligen Zeit begrüsste man zuerst den Herrn und dann die Dame. Zur Begrüssung einer wohlbekannten, vertrauten Dame ist ein angedeuteter Handkuss durch den Herrn üblich. Sollte die Dame nicht so vertraut sein ist es angemessen, die Hand zu reichen und durch Nicken eine Verbeugung anzudeuten. Eine Dame wird in gleicher Situation die Hand reichen und einen leichten Knicks machen. Bei der Verabschiedung gilt das ebenfalls.
Bei Tisch
Die Sitzordnung gebührt, dass die Dame immer rechts von ihrem Begleiter sitzt.
Wenn man bereits am Tisch Platz genommen hat und es kommen weitere Tischnachbarn dazu, dann steht der Herr zur Begrüßung auf, die Dame bleibt sitzen.
Möchte eine Dame vom Tisch aufstehen, signalisiert sie dies ihrem Begleiter. Dieser erhebt sich und rückt ihren Stuhl zur Seite; beim Hinsetzen rückt er den Stuhl zurecht. Falls die Dame alleine ist, übernimmt ein Tischnachbar diese Tätigkeit aus Höflichkeit und Ehrerbietung.
Die Herren sollten stets bemüht sein für das leibliche Wohl der Damen zu sorgen. Getränke werden einer Dame immer von einem Herren an den Tisch gebracht, wenn sie nicht von einem Kellner serviert werden.
Wenn die Speisen nicht serviert werden, können die Damen sich ihre Speisen am Buffet aussuchen und mitnehmen oder der Herr begleitet die Dame, legt ihre Auswahl auf und trägt den Teller zu ihrem Platz.
Fällt einer Dame etwas herab, sollte sich stets ein Herr finden, der sich geehrt fühlt, den Gegenstand aufzuheben.
Fortsetzung folgt…
Im nächsten Teil der Reihe “Mit Fächer und Colt – Etikette im Wilden Westen”, widmen wir uns festlichen Bällen und gehen auch auf die geheime Fächersprache der Damen ein!
Wolf H. Reblin – Beaver Creek Pioneer
Über den Autor
Wolfgang Horst Reblinsky
a.k.a.
Mr. Wolf H. Reblin, Esq., Arizona Justice of the Peace
Er befasst sich seit vielen Jahren sowohl mit der Geschichte der amerikanischen Besiedelung als auch mit der Zeit zwischen 1920 und 1980.
Seine historische Darstellung betreibt er als Friedensrichter im Territorium Arizona um 1870 als Wolf H. Reblin zusammen mit seiner Frau Eliza B. (Holl) Reblin.
Reblinsky, Wolfgang: Spotlights On American History – (Be)Merkenswertes aus der amerikanischen Geschichte, 2021, 1. Auflage, tredition GmbH, Seite 79-81.
(Be)Merkenswertes aus der amerikanischen Geschichte
Werbung
In seinem neuen Buch Spotlights On American History, beleuchtet der Autor Wolfgang Horst Reblinsky in insgesamt 45 Kapiteln, besondere Begebenheiten der amerikanischen Geschichte, die nicht in jedem Geschichtsbuch zu finden sind.
Das Motto des Buchs lautet: “Hinter der amerikanischen Geschichte stehen Menschen und hinter diesen Menschen stehen deren Geschichten”.
Reblinsky über Spotlights On American History:
Mit diesem Buch soll kein weiteres klassisches USA-Geschichtsbuch vorgelegt werden, davon gibt es genug! Vielmehr geht es darum, Blitzlichter auf die Begebenheiten der amerikanischen Geschichte zu werfen, die nicht in jedem Buch stehen und die leicht vom Rand der Geschichtsschreibung herunter zu fallen und im Staub des Vergessens zu versinken drohen. Die Geschichten sollen auch typisch sein für die Persönlichkeiten, die Amerika besiedelt haben und die Amerika ausmachen.
Einige der Geschichten werden, mit der freundlichen Genehmigung des Autors, im Beaver Creek Pioneer der Two Rivers Privity erscheinen.
Erhältlich bei Amazon, oder direkt beim tredition® Verlag Online Shop, sowie bestellbar in jeder Buchhandlung Ihres Vertrauens mit der ISBN 978-3-347-36702-9 (Paperback)!
Lockere Geschichten, historisch korrekt und informativ verpackt
Reblinsky beleuchtet in seinen 45 Kapiteln die verschiedensten Aspekte der amerikanischen Geschichte. Im lockeren und informativen Schreibstil widmet er sich beispielsweise der historisch korrekten Etikette des Old West, aber auch moderne Themen prägen das 178 Seiten umfassende Taschenbuch.
Nicht nur Geschichtsinteressierte kommen hier auf ihre Kosten, sondern all diejenigen, die schon immer mal hinter die amerikanische Kulisse blicken wollten!
Von der Two Rivers Privity erfolgt für Spotlights On American History eine klare Leseempfehlung!
Wir kennen und schätzen seine Beiträge, die er unter anderem für das Magazin für Amerikanistik erstellt.
Auch im Magazin für Amerikanistik finden sich spannende und interessante Themen von Wolfgang H. Reblinsky wieder.
Über den Autor: Wolfgang H. Reblinsky
Der Autor, Dipl.Rpfl.(FH) Wolfgang H. Reblinsky, geboren in Fürth/Bayern, ist studierter Fachjurist und Geomant im Ruhestand.
Er befasst sich mit amerikanischer Geschichte und stellt als The Honorable Wolf H. Reblin, Arizona Justice of the Peace die Zeit um 1870 im Arizona Territory dar.
Neben historischen Artikeln im Magazin für Amerikanistik veröffentlicht er auch zu Vintage Automobilthemen mit Amerika-Bezug.
Er lebt mit seiner Frau Beate in Bad Reichenhall und Obertraubling.