Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freunde aus der Western-Szene,
In den letzten Tagen des Jahres wollen wir uns einen Moment Zeit nehmen, um euch allen frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr zu wünschen. Im alten Westen, wo die Tage lang und die Nächte still sind, möchten wir uns bei euch für eure Treue zum Beaver Creek Pioneer und der Two Rivers Privity bedanken!
Das vergangene Jahr war voller Abenteuer, Geschichten und dem unverwechselbaren Flair des Wilden Westens. Mit authentischen Events, haben wir in 2023 gemeinsam eine längst vergessene Zeit erlebt. Wir hoffen, dass auch unsere Geschichten im Beaver Creek Pioneer euch genauso viel Freude bereitet haben wie uns das Erzählen.
Während wir den Sternenhimmel über der endlosen Prärie betrachten, freuen wir uns bereits auf das kommende Jahr. Es verspricht neue Begegnungen, unerforschte Wege und natürlich viele weitere Geschichten aus der Zeit, als der Westen noch wild war.
Wir wünschen euch und euren Lieben eine besinnliche Weihnachtszeit, möge euer Lagerfeuer warm brennen und das Lachen eurer Freunde und Familie die kalte Winterluft durchbrechen.
Auf ein frohes neues Jahr, möge es genauso aufregend und erfüllend sein, wie ein Ritt durch die endlosen Weiten des Wilden Westens.
Bis zum nächsten Jahr, wenn wir gemeinsam im Januar 2024 neue Kapitel in dieser faszinierenden Geschichte aufschlagen!
Merry Christmas
&
Happy New Year!
Chet McCay, Colton White und die Two Rivers Privity
Willkommen, liebe Filmfreunde, zu unserer exklusiven Top-5-Liste der besten Westernfilme, die unsere Community für die diesjährige Winterzeit ausgewählt hat!
Es ist an der Zeit, sich mit einer Tasse heißem Kakao und einer warmen Decke zurückzulehnen, während wir uns auf eine epische Reise in den Wilden Westen begeben. Die folgenden Filme wurden nicht nur von Kritikern hoch gelobt, sondern auch von unserer leidenschaftlichen Community ausgewählt, um die winterlichen Abende mit packenden Geschichten, atemberaubender Landschaft und unvergesslichen Charakteren zu füllen.
Macht Euch bereit für eine Zeitreise in die Ära der Cowboys, Trapper und Indianer – hier sind die Top 5 Westernfilme, die Ihr diesen Winter nicht verpassen solltet!
Hauptbesetzung: Gary Cooper, Grace Kelly und Lloyd Bridges. Mit Lee Van Cleef.
Handlung
In Hadleyville, einer beschaulichen Stadt im Territorium von New Mexico, steht Marshal Will Kane kurz vor dem Beginn eines neuen Lebens. Frisch vermählt mit Amy Fowler, freut sich das glückliche Paar darauf, eine Familie zu gründen und gemeinsam ein Geschäft in einer anderen Stadt zu führen. Die Zukunft scheint strahlend, als sie plötzlich eine beunruhigende Nachricht erreicht: Frank Miller, ein gefährlicher Bandit, den Kane einst hinter Gitter brachte, wurde freigelassen und wird mit dem Mittagszug eintreffen – einen Tag vor der Ankunft des neuen Marshals. Am Bahnhof warten bereits Millers Bandenmitglieder – sein jüngerer Bruder Ben, Jack Colby und Jim Pierce. Die Pläne des Marshals und seiner Frau werden durch die drohende Gefahr überschattet, und eine Konfrontation scheint unausweichlich.
Dieser Filmklassiker fand zum ersten mal am 24. Juli 1951 den Weg auf die Leinwand. Seither zählt er auch heute noch zu den besten Filmen aller Zeiten. Der Schwarzweiß-Film wurde für sieben Oscars nominiert und gewann vier davon. Weiterhin wurde er mit vier Golden-Globe Awards ausgezeichnet und zählt zu den bekanntesten Hollywood-Western.
Definitiv einer der Top Western für die Winterzeit!
Hauptbesetzung: Charlton Heston und Brian Keith. Mit Victoria Racimo und Stephen Macht.
Handlung
Der in die Jahre gekommene Fallensteller Bill Tyler begibt sich gemeinsam mit seinem Partner in die majestätischen Berge des Wind River. In dieser abgelegenen Region hoffen sie auf erstklassige Jagdmöglichkeiten. Statt jedoch auf reiche Beute zu stoßen, werden sie unerwartet mit der Härte der Realität konfrontiert: Eine Gruppe Blackfeet überfällt sie und stürzt sie in eine regelrechte Hölle.
Auch wir finden: zu den Top Western für die Winterzeit zählen Trapper-Filme. Ein Muss für alle Trapper da draußen!
Hauptbesetzung: Val Kilmer, Sam Elliot, Kurt Russel und Bill Paxton.
Handlung
Zusammen mit seinen Brüdern Virgil und Morgan sowie ihrem gemeinsamen Freund Doc Holliday, plant der ehemalige U.S. Marshal Wyatt Earp seinen wohlverdienten Ruhestand als Gesetzeshüter im kleinen Städtchen Tombstone zu genießen. Doch die Ruhe wird gestört, als eine junge Bande für Unruhe sorgt. Vom Ruf der Verantwortung getrieben entschließt sich Wyatt den Cowboys mit den “Red Sashes”, angeführt von Curly Bill, das Handwerk zu legen. Nach einer Verhaftung, schwören die übrigen Verbrecher Rache und fordern Earp und seine Gefährten zu einem Showdown am O.K. Corral heraus.
Es wird angenommen, dass “Tombstone” in den Vereinigten Staaten über 56 Millionen US-Dollar eingespielt hat. Besonders hervorgehoben wird immer wieder die herausragende Leistung von Val Kilmer in seiner Darstellung des Doc Holliday.
Hauptbesetzung: Kevin Costner. Mit Mary McDonnell, Graham Greene, Rodney A. Grant und Floyd Westerman.
Handlung
Leutnant John Dunbar lässt sich im Jahr 1863 an einen verlassenen Außenposten im Westen versetzen. Dort entwickelt er eine enge Bindung zu einem Wolf, der regelmäßig in der Nähe seiner Hütte herumstreunt. Zudem begegnet er dem Sioux-Indianer “Strampelnder Vogel” und knüpft eine für diese Epoche ungewöhnliche Freundschaft.
Aufgrund der Popularität des Films und seines nachhaltigen Einflusses auf das Bild der indigenen Bevölkerung Amerikas führten Mitglieder der Lakota Sioux Nation in Washington, D.C., eine Zeremonie durch, um Kevin Costner, Mary McDonnell und Jim Wilson im Namen der Lakota Nation zu ehren. Floyd Red Crow Westerman, der im Film den Häuptling Ten Bears verkörperte, gab dies bekannt.
Hauptbesetzung: Robert Duvall und Kevin Costner. Mit Annette Bening und Sir Michael John Gambon.
Handlung
Ende des 19. Jahrhunderts leben Boss Spearman und Charley Waite als sogenannte Freegrazer im Westen Amerikas. Die beiden Männer besitzen kein Land und ziehen gemeinsam mit dem Mexikaner Button und dem sanftmütigen Mose ihre Rinderherde über die noch nicht eingezäunten Weideflächen des Landes. Ihr Leben ist geprägt von Frieden und Freiheit, bis sie eines Tages auf den skrupellosen Rancher Baxter stoßen.
Der Film gewann 2004 den Western Heritage Award. Fast die Hälfte des Gesamtbudgets von 22 Millionen US-Dollar wurde persönlich von Kevin Costner, Jake Eberts und David Valdes aufgebracht. Obwohl das Western-Genre als gesättigt galt, erwies sich der Film mit einem Einspielergebnis von allein 58 Millionen US-Dollar in den USA als Überraschungserfolg.
Auch von uns eine klare Empfehlung als einer der Top Western für die Winterzeit.
Fünf Top Western – von der Community gewählt
Schließt Euch unserer begeisterten Community des Beaver Creek Pioneer an und erlebt die fesselnde Welt des Wilden Westens mit unseren Top Westernfilmen für die Winterzeit.
Von der Community gewählt und sorgfältig zusammengestellt, versprechen diese Filme unvergessliche Abenteuer, die perfekt in die winterliche Gemütlichkeit passen. Lasst Euch von den Top Westernklassikern inspirieren, die von unserer Gemeinschaft hoch bewertet wurden, und taucht ein in die zeitlose Faszination des Wilden Westens.
Bei über 100 Filmen, die uns für die Bewertung übermittelt wurden, wurden diese fünf mit besonderer Häufigkeit benannt. Wir bedanken uns recht herzlich für die rege Teilnahme an der Umfrage!
Dein Film war nicht dabei? Dann teile ihn gerne für die anderen als Empfehlung in den Kommentaren!
Die nächsten fünf Top Western wären laut unserer Auswertung El Dorado, Der schwarze Falke, Spiel mir das Lied vom Tod, Jeremiah Johnson und Lonesome Dove gewesen!
Erlebt die “Top Western für die Winterzeit” und lasst Euch von den Cowboys, Trappern, Indianern und atemberaubenden Landschaften verzaubern.
In diesem Jahr blicken wir bereits auf 12 Jahre Thanksgiving Feier mit der Two Rivers Privity zurück. Diese Zusammenkunft ist für uns immer die beste Möglichkeit bei allen, die uns das Jahr über tatkräftig unterstützt haben, Danke zu sagen. Solche Treffen sind stets eine Herzensangelegenheit und für uns überaus wichtig. Dazu treffen sich alle noch einmal im Outfit in unserer schönen Taverne, lassen sich mit einem leckeren Mahl verwöhnen und feiern ordentlich! Danach schließen wir unsere Old-West-Saison ab.
Ein Nachmittag mit Spiel, Spaß und Schnee
Überraschender Schneefall am Vorabend unseres Festes läutete den Winter ein. Der Herbst ist längst Geschichte, nun hat Gevatter Frost alles fest im Griff und hüllte unser Beaver Creek Valley in ein zauberhaftes Weiß.
Bereits nach dem Mittag fanden sich die ersten Gäste ein. Die meisten hatten sich weder von der Entfernung, noch von den lokalen Witterungsbedingungen abschrecken lassen und kamen von Nah und Fern in das Tal der Biber um gemeinsam diese Festlichkeit mit uns zu bestreiten.
Der Ursprung von Thanksgiving lehrt uns Zusammenhalt
Die Thanksgiving Tradition, wie wir sie heute auch in den USA kennen, geht zurück auf das Jahr 1621- auch wenn der eigentliche Ursprung des Festes noch immer umstritten ist. Die Siedler von “Plymouth Rock” fassten zu dieser Zeit Fuß im Land des Patuxet Stammes. Eine Seuche tötete fast alle Natives, während ein harter Winter fast der Hälfte der Siedler das Leben kostete.
Die heutigen Berichte gehen darauf zurück, dass ein Native mit dem Namen Tisquantum (Squanto), den Siedlern 1620 die Landwirtschaft lehrte. Squanto, der vor seiner Rückkehr zu seinem Stamm Sklave in Europa war, brachte den Siedlern bei zu fischen, Mais anzubauen und bot sich als Übersetzer an, bevor er ein Jahr später selbst einer Krankheit erlag.
Auch der Häuptling des Wampanoag Stammes, Massasoit, versorgte die Siedler mit Essen während ihres ersten Winters auf dem für sie neuen Land. Massasoit erhoffte sich einen Pakt zwischen seinem Volk, das ebenfalls wie die Patuxet von der Seuche schwer geschwächt war und den Engländern, die wegen ihrer Bewaffnung weit im Vorteil waren. Die Wampanoag standen nämlich zu dieser Zeit im Konflikt mit dem Stamm der Narragansett – ein starker Verbündeter würde die Chancen auf das Fortbestehen der Wampanoag sichern.
Die landwirtschaftlichen Bemühungen trugen schließlich Früchte und die englischen Pilger feierten 1621 nach ihrer erfolgreichen Ernte drei Tage lang mit dem Wampanoag Stamm.
Der Ursprung von Thanksgiving lehrt uns somit eigentlich Zusammenhalt, das einander Aushelfen in schwierigen Zeiten und die Erweiterung des eigenen Horizonts. Wir wollen uns daher an den Gedanken anschließen, sich auszutauschen, sich in Spielen zu messen, zu feiern und eine tolle Gemeinschaft in den Vordergrund zu stellen.
Wir wissen natürlich, dass im Verlauf der weiteren Geschichte der Frieden zwischen den Stämmen und den weißen Siedlern nicht lange anhielt. In den nachfolgenden Jahren, wurden viele Natives getötet oder in Reservate gebracht, obwohl sie es waren, die den Siedlern ursprünglich das Überleben sicherten.
“Festival Games” in Beaver Creek Valley
Auch in diesem Jahr hatten wir wieder für Kurzweil gesorgt. Bei den “Festival Games” wurde die Geschicklichkeit und das Wissen aller Anwesenden auf die Probe gestellt. Dabei mussten sie verschiedene Tiere anhand ihrer Felle erkennen, mit Äxten auf Holzscheiben werfen und ihre Schießkünste unter Beweis stellen.
Nach dem sehr lustigen aber auch extrem frostigen Ausflug, durften unsere Teilnehmer zurück in die warme Taverne. Dort konnten sie ihr geballtes Wissen über Trapper, Indianer, Cowboys und Western-Filmen zum Besten geben.
Zeitgleich zu unseren Spielen, wurde sich um das gemeinsame Abendessen gekümmert. Fleißige Hände formten Klöße und ein wunderbar duftender Braten fand seine Vollendung im Holzofen.
Doch zuvor wurden unsere Gäste noch mit Kaffee, selbst gebackenen Kuchen und dem mehr als gerechtfertigten Glühwein versorgt!
Ein lauschiger Abend mit leckerem Essen und guter Musik
Als die Spiele vollendet waren, fanden sich alle in der mollig, warmen Taverne ein. Wir genossen in guter Gesellschaft das leckere Fest-Essen, danach wurden die Sieger des Tages ausgelobt. Den Champions wurden die Kosten für das Abendessen an diesem Tag erlassen. Die Teilnehmer, die den zweiten Platz belegten, erhielten einen Voucher für ein Abendessen, einzulösen zu unserem Authentic Camp 2024. Die drittplatzierten durften sich über zwei Biere erfreuen, einzulösen ebenfalls beim Camp 2024. Auch die Gewinner des vierten Platzes gingen nicht leer aus, alle Mitstreiter bekamen ein kleines Präsent.
In seiner Thanksgiving Ansprache bedankte sich Chet McCay bei allen Gästen und Mitgliedern für Ihr Kommen, für die ganzjährige, tatkräftige Unterstützung und für deren Treue zur Gemeinschaft.
Wie üblich, so wurden auch an diesem Abend alle Geburtstagskinder, die in diesem Jahr ihren runden Geburtstag feierten, mit einem TRP-Shirt beschenkt. Insgesamt waren es sechs Leute, die zusammengezählt auf ganze 280 Lebensjahre kamen.
Der Abschluss des Abends wurde musikalisch durch die Beaver Creek Valley Ramblers begleitet. Sie gaben wieder den ein oder anderen “TRP Gassenhauer” zum Besten. Irgendwann spät in der Nacht ging auch dieser gigantischer Tag und ein gelungenes Fest zu Ende. Vielen Dank an alle, die diesen Abend mit uns genossen haben.
So long, Beaver Creek Valley – Die Rückreise am Folgetag
Der Folgetag brach schneller herein, als uns lieb war.
Nach einem ausgiebigen Frühstück, wurde es noch einmal – eher ungewollt – spannend: Ein feststeckender Camper kam nicht vom Gelände. Das Wetter hatte den Boden so aufgeweicht, dass ein Wegkommen ohne Hilfe ausweglos erschien. Mit vereinten Kräften – und wir sprechen hier von der Kraft mehrerer Pferdchen – konnte die Situation jedoch wieder gelöst werden und unsere Freunde konnten den Nachhauseweg antreten. Und wir, wir haben schon wieder einen Grund, unserem TRP-Helfer Josef Danke zu sagen.
Wir freuen uns auf das nächste Jahr und sind gespannt, was es für uns bereit halten wird. Wir sind stolz auf unsere tolle Gemeinschaft und freuen uns, die kommende Old-West Saison gemeinsam zu gestalten.
Uns bleibt daher nur noch eines zu sagen:
Habt alle ein schönes, ruhiges, besinnliches und stressfreies Weihnachtsfest, kommt gut in das neue Jahr und heil über den Winter. Dann hoffen wir inständig, dass wir uns alle gesund und munter nächstes Jahr wiedersehen, wenn es wieder heißt:
Der 04. November stellte im Jahr 1862 einen besonderen Tag dar. Der Erfinder Richard Jordan Gatling meldete ein Patent an, von dem er glaubte, dass es den Krieg für immer verändern würde.
Richard Jordon Gatling
Es kam mir in den Sinn, dass, wenn ich ein Maschinengewehr erfinden könnte, das durch seine Schnelligkeit des Feuerns einen Mann in die Lage versetzen würde, so viel Gefechtsdienst zu leisten wie hundert, dass es zu einem großen Teil die Notwendigkeit großer Armeen überflüssig machen würde und folglich die Gefährdung durch Gefechte und Krankheiten stark vermindert würde.[1]
— Richard Jordan Gatling
Während des Bürgerkriegs erkannte Richard Jordan Gatling, dass Krankheiten mehr Soldaten töteten als Kugeln. Im Jahr 1861 entstand in seinem Kopf die Idee, eine Waffe zu entwickeln, die die Feuerrate eines Mannes um das Hundertfache steigern würde.
Es war die Geburtsstunde der Gatling-Gun.
Richard Jordon Gatling, der am 12. September 1818 in Hertford County, North Carolina geboren wurde, verschrieb sich bereits in jungen Jahren dem Erfindertum.[2]
Bereits im Alter von 21 Jahren, entwickelte er eine Schiffsschraube für Dampfschiffe. Leider wusste er nicht, dass ein Herr namens John Ericsson eine solche Erfindung bereits Monate im Voraus patentierte.[3]
Trotz des Rückschlags, blieb er seinem Einfallsreichtum treu und entwickelte im Alter von 36 Jahren Maschinen, die die Landwirtschaft einfacher gestalten sollten. Doch alleine durch seine Erfindungen konnte er seinen Lebensunterhalt nicht finanzieren und arbeitete deshalb unter anderem im Büro des County Clerks und war kurzzeitig Lehrer. Später arbeitete er auch als Kaufmann.[4]
Gatling erlangte 1850 sogar einen Abschluss als “Doctor of Medicine” (M.D.), als er ein erweitertes Interesse an der Medizin entwickelte. Der Grund der hier genannt wird, ist, dass er die Pocken überlebte und daher anfing zu studieren. Allerdings praktizierte er nie als Arzt, sondern blieb weiterhin als Erfinder tätig.[5]
Vom Saatpflanzer zum Kriegswerkzeug: Die Geburt der Gatling-Gun
Als der Amerikanische Bürgerkrieg ausbrach, befasste sich Gatling zunehmend mit Feuerwaffen und vor allem mit deren Perfektionierung.[5]
Während des Krieges setzte sich ein Großteil der Bewaffnung für Infanterie Soldaten aus Vorderladerwaffen zusammen. Diese Waffen hatten für sich gesehen eine sehr langsame Schussrate, da sie nach jedem Schuss aufwendig neu geladen werden mussten. Um im Gefecht schneller schießen zu können, bildete die Infanterie Reihen, sodass Schüsse pro aufgestellter Reihe immer abwechselnd abgegeben werden konnten.
Model 1855 Perkussionsgewehr mit Bajonett
Es waren also viele Soldaten notwendig, um im Gefecht zu dominieren, denn so stieg die Feuerkraft und damit die Chance eine Schlacht zu gewinnen. Unterstützt wurde die Infanterie durch Soldaten der Artillerie (Kanoniere) und der Kavallerie zu Pferd.
Schlacht von Antietam 1862
Diese Ausgangssituation bildete die Grundlage für die Überlegungen Gatlings, der für sich die Frage beantworten musste: “Wie schaffe ich effizientere Feuerkraft mit weniger Soldaten?”
Zeichnung der Gatling Gun von R.J. Gatling
Seine Ideen wurden Realität, als Gatling 1861 – also bereits im ersten Kriegsjahr – die erste Gatling-Gun entwickelte, basierend auf einem Saatpflanzer-Prototyp seiner früheren Erfindungen.[3]
Schon 1862 gründete er die Gatling Gun Company in Indianapolis, Indiana, um seine bahnbrechende Erfindung zu vermarkten. Er meldete das Patent für seine Gatling-Gun am 04. November 1862 an.[6]
Doch der Anfang war holprig – ein Brand in einer Fabrik zerstörte die ersten sechs Waffen.[5]
Doch wie reagierte die Unionsarmee auf ein Geschütz, das nun in der Lage war mehrere hundert Schuss pro Minute abzufeuern?
Eine Waffe, die Geschichte schreiben sollte
Gatling Gun in Fort Laramie Model 1862 Gatling Gun Type II
Beim anfänglichen Modell der Gatling-Gun aus 1862, wurde ein Verbund aus sechs Läufen, die im Kreis angeordnet waren, durch eine Kurbel in Rotation gebracht. Durch das Kurbeln lädt jeder Lauf eine einzelne Patrone aus dem oben angebrachten Magazin und feuert den Schuss ab, wenn eine bestimmte Position erreicht war. Die leere Hülse wurde unten links ausgeworfen und der Lauf konnte abkühlen, bis er durch die Rotation wieder die obere Position erreichte. Eine weitere Patrone wurde durch die Schwerkraft in den Lauf geladen und der Zyklus begann von vorn.[7]
Das Modell aus 1862 erreichte somit immerhin eine Feuerrate von ca. 200 Schuss pro Minute. Spätere Versionen erreichten bereits eine Feuerrate von ca. 400 Schuss pro Minute.[8] Mit einer Besatzung von vier Mann, wurde die finale Version der Gatling Gun in Betrieb genommen.[5]
Obwohl die Gatling-Gun während des Bürgerkriegs entstand, wurde sie kaum eingesetzt. Gatling wurde von einigen Teilen der Bevölkerung als “Copperhead” bezeichnet, doch seine Verbindung zur konföderierten Regierung wurde nie bewiesen, auch wenn sein Geburtsort in North Carolina lag. Tatsächlich lebte er auch nicht im Süden während des Bürgerkriegs.[9][3]
Erst im Jahr 1866, also ein Jahr nach dem Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs, kaufte die Amerikanische Regierung offiziell Gatling-Guns.[3]
Zuvor wurden insgesamt lediglich 13 Stück verkauft, 12 davon gingen an den General Benjamin F. Butler, eine ging in den Besitz von Admiral David Dixon Porter über. Beide waren der Unionsarmee zugehörig.[3]
Benjamin Franklin Butler – ca. 1870/1880David Dixon Porter – ca. 1860s
Daher wird heute davon ausgegangen, dass die Gatling-Gun im Amerikanischen Bürgerkrieg nur wenig Anwendung fand. Es lässt sich allerdings erahnen, welchen Schrecken die Waffe auf dem Schlachtfeld hinterließ, wenn sie eingesetzt wurde.
Getötete Soldaten in der Schlacht bei Gettysburg – Eine Gatling Gun fand hier keine Anwendung
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Ihre wirkliche Geschichte schrieb die Waffe erst Jahre später, nachdem der Amerikanische Bürgerkrieg längst vorbei war. Ein maßgebender Faktor war dabei unter anderem eine neue Entdeckung, die im Begriff war die Massen zu erobern: Die Elektrizität.
Vom Erfinder zum Verkäufer
Samuel Colt
1870 verkaufte Gatling seine Patente an Colt. Er blieb jedoch bis zur vollständigen Übernahme durch Colt 1897 Präsident der Gatling Gun Company.[3]
In Kanada ist die Verwendung der Gatling-Gun u.a. 1885 belegt, zur Zeit der Nord-West Rebellion. Ein Soldat der Connecticut National Guard nutzte eine privat erstandene Gatling-Gun, gemeinsam mit dem kanadischen Militär gegen die Métis und indigene Völker Kanadas.[10]
1893 revolutionierte Gatling seine Erfindung noch einmal mit einem elektrischen Motor, der eine beeindruckende Feuerrate von 3.000 Schuss pro Minute ermöglichte.[11]
Das Erbe der Gatling-Gun
Nicht nur die USA oder Kanada machten Gebrauch von der Gatling-Gun. Es gibt Belege, dass die Waffe vor allem während der Europäischen Kolonialisierung gegen weitere indigene Völker und Gruppen eingesetzt wurde, u.a. auch gegen die südafrikanischen Zulu, nomadisch lebende Beduinen des Mittleren Ostens oder gegen die zentralasiatischen Turkmenen – um nur ein paar zu nennen.[10]
Die Handkurbel-Gatling-Gun wurde schließlich 1911 von der US-Armee für veraltet erklärt. Doch Jahrzehnte später erlebte das Konzept mit elektrischem Antrieb eine Wiedergeburt in der M61 Vulcan, sowie der Minigun.[5]
Einsatz einer modernen GAU-17/A minigun
Auch wenn die ursprüngliche Erfindung von Richard Jordan Gatling im Amerikanischen Bürgerkrieg relativ wenig Beachtung fand, so legte er dennoch einen markanten Grundstein für die weitere Entwicklung dieser Art von Waffen.
Seine ursprünglichen Überlegung, dass durch seine Erfindung die Gefährdung durch Gefechte stark vermindert werden würde, kann man heute, 161 Jahre nach der Anmeldung seines Patents, nur unkommentiert im Raum stehen lassen.
[1] Wahl, Paul; Toppel, Donald R. (1971). The Gatling Gun. Arco. ISBN 978-90-70039-49-3
[2] Stephenson, Frank (2003). Hertford County. Arcadia Publishing. ISBN 978-0-7385-1556-4
[3] Keller, Julia (2008). Mr Gatling’s Terrible Marvel: The Gun That Changed Everything and the Misunderstood Genius Who Invented It. Viking. pp. 294. ISBN 978-0-670-01894-9.
[4] “Richard Jordan Gatling”. Encyclopedia of World Biography. Gale. 2005.
[6] Richard J. Gatling, “Improvement in revolving battery-guns,” Archived 2017-01-20 at the Wayback Machine U.S. Patent No. 36,386 (issued: Nov. 4, 1862)
Bob Dalton hatte jeher ehrgeizige Pläne. Er behauptete, er werde “alles schlagen, was Jesse James je getan hat – zwei Banken gleichzeitig am helllichten Tag überfallen.” Am 5. Oktober 1892 setzte die Dalton Gang diesen gewagten Plan in die Tat um. Das Ziel war die C.M. Condon & Company’s Bank und die First National Bank in Coffeyville, Kansas, zu überfallen.
Bob war eines von insgesamt 12 Geschwistern und führte die Dalton Gang seit 1891. Gemeinsam mit drei seiner Brüder, überfiel er seither Banken, Kutschen und Züge, vorzugsweise in Kansas und Oklahoma.
Dieser Ritt jedoch, sollte sein letzter sein.
Die hitzige Diskussion zwischen Bob und Emmett
Bob hatte den gesamten Überfall geplant, aber Emmett war dagegen. Er hatte in der Nähe von Coffeyville in Robbins Corners die Schule besucht und kannte dort viele Menschen. Er fürchtete, dass einige seiner Freunde verletzt werden könnten. Bob versicherte ihm jedoch, dass es keinen Schusswechsel geben würde.
Alles sollte vorbei sein, bevor jemand bemerken würde, was passiert war.
Condon Bank, Coffeyville, Kansas, ca. 1890
Die unerwarteten Hindernisse
Bob’s Plan war, dass die Bande ihre Pferde an einen Pfosten hinter der Condon Bank binden sollte, der von Ziegelmauern geschützt war. Sie hatten die Stadt jedoch seit mehreren Jahren nicht mehr besucht, und der Anbindepfosten war während Straßenarbeiten entfernt worden. Bob erlaubte Emmett nicht, die Stadt im Voraus zu erkunden, aus Angst, er würde erkannt werden. Als sie ankamen, musste Bob schnell handeln und beschloss stattdessen, die Pferde in einer Gasse gegenüber der Bank im Westen, in der Nähe des Stadtgefängnisses, anzubinden. Diese Gasse wird heute als Dalton-Gasse bezeichnet.
Coffeyville, Kansas, in ca. 1906
Der tragische Banküberfall
Am Morgen des 5. Oktober tauchte die Bande aus der Gasse auf dem Platz von Coffeyville auf. Ein Ladenbesitzer, der den Gehweg fegte, bemerkte Bob, Emmett und sogar Grat, der eine falsche Schnurrbart trug, und rannte in seinen Laden. In geschlossener Formation überquerten die fünf die Walnut Street von der Gasse zur Condon Bank und hielten Winchester-Gewehre eng an ihren Beinen. In der Zwischenzeit verbreitete sich die Nachricht vom Überfall schnell in der Stadt:
Zudem wurden zu dieser Zeit Straßenarbeiten verrichtet. Einer der dortigen Arbeiter erkannte die Bande und begann zu rufen: “Die Daltons rauben die Bank aus!”
Das Blutvergießen
Während Emmett und Bob die First National Bank betraten und den Kassierer Thomas Ayres zwangen, den Safe mit Gold und Bargeld zu öffnen, eröffnete ein American Express-Agent das Feuer mit seinem Revolver. Bob und Emmett erwiderten das Feuer. Sie gingen durch die Hintertür und nahmen sowohl Gewehre als auch Sacktaschen mit, während sie zwei Bankangestellte als Schutz mitnahmen.
Das Ende der Dalton Gang
Während die Daltons sich den Pferden näherten, kam Stadtmarschall Charles T. Connelly durch den Mietstall in die Gasse und rannte ohne die Banditen hinter ihm in Richtung des Platzes. Grat erschoss ihn daraufhin. John Kloehr, der sich noch in der Scheune befand, erschoss Grat, kurz nachdem dieser ihn entdeckt hatte. Inmitten des Schusswechsels wurde Bob am Kopf und am Herzen getroffen und sofort getötet. Powers versuchte, auf sein Pferd zu steigen, wurde jedoch ebenfalls von Schüssen aus dem Geschäft getroffen und getötet, als er versuchte, Bob auf auf sein Pferd zu hieven.
Dalton Gang, memento mori 1892
Das Schicksal der Überlebenden
Emmet Dalton nach der Schießerei
Emmett Dalton erlitt 23 Schusswunden, überlebte jedoch. Bill Dalton und Bill Doolin, die sich mehrere Meilen entfernt mit zusätzlichen Pferden aufgehalten hatten, um der Bande bei der Flucht zu helfen, erfuhren später von deren Schicksal.
Eine Zeit lang arbeiteten Bill Doolin und seine Partner unter dem Gesetzlosen Henry Starr und versteckten sich etwa 75 Meilen nordöstlich von Kingfisher, von wo aus sie mehrere Überfälle unternahmen. Doolin, Newcomb und Pierce besuchten die Mutter der Daltons in Kingfisher, um sie nach dem Tod ihrer Söhne zu trösten.
Die Brüder Lit und Bill Dalton waren ebenfalls zu Besuch bei ihrer Mutter, und Doolin schlug vor, dass sie sich seiner Gruppe anschließen sollten, um ihre Brüder zu rächen.
Bill Dalton stimmte zu und beteiligte sich an mehreren Raubüberfällen, Lit jedoch, lehnte ab. Henry Starr wurde 1893 verhaftet und in Fort Smith vor Gericht gestellt.
Emmet Dalton’s Verbrecherfoto, nach seiner Verhaftung
Emmett Dalton wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe im Kansas State Penitentiary in Lansing, Kansas, verurteilt. Nach 14 Jahren wurde er begnadigt und zog nach Hollywood, Kalifornien, zurück, wo er sein Leben als Immobilienmakler, Autor und Schauspieler verbrachte.
Er heiratete Julia Johnson im Jahre 1908 und widmete sich unter anderem dem Schreiben.
1931 veröffentlichte er das Buch “When the Daltons Rode” , das er gemeinsam mit Jack Jungmeyer Sr. schrieb, einem Journalisten aus Los Angeles. Es wurde 1940 als gleichnamiger Film (dt. “Die Bande der Fünf”) mit Randolph Scott, Kay Francis und Brian Donlevy verfilmt – Emmett Dalton wurde von Frank Albertson dargestellt.
Dalton starb im Juli 1937 im Alter von 66 Jahren. Seine Witwe starb 1943 im Alter von 73 Jahren. Sie sind beide in Kingfisher, Oklahoma, begraben.
Ein weiteres Jahr im Tal der Biber ist ins Land gezogen. Wir blicken auf 2022 mit sehr gemischten Gefühlen. Es gab Zeiten, in denen wir viel lachten und eine gute gemeinsame Zeit miteinander verbrachten. Doch auch die ein oder andere Träne lief uns über die Wange, denn wir verloren in diesem Jahr ein paar gute Freunde.
Sie alle erinnerten uns daran, dass die Zeit, die wir hier auf Erden verbringen dürfen, vergänglich ist und dass es an uns ist, das Beste aus dieser Zeit zu machen.
Wir wollen uns daher voller Freude an die guten Zeiten erinnern, die wir mit all unseren Freunden verbringen konnten und uns noch einmal die schönen Stunden in Erinnerung rufen, die wir 2022 mit ihnen erleben durften.
Es folgt unser kleiner Rückblick auf das Jahr 2022!
Dreh zum Werbespot für Sack’s Destille
Noch vor unserem alljährlichen Frühjahrsputz kamen wir im Januar zusammen, weil wir ein besonderes Projekt in Angriff nahmen. Ein “Moonshiner” kam nach Beaver Creek Valley und hatte ein besonderes Anliegen: Den Dreh eines Werbespots für eine neue Gin Kreation.
Marcel Völkel von Sack’s Destille besuchte Beaver Creek Valley um gemeinsam mit der Panorama Videoproduktion an einem neuen Spot zu arbeiten!
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Der alljährliche “Frühjahrsputz” in Beaver Creek Valley
Das Frühjahr 2022 wurde wie immer von uns genutzt, um unser Beaver Creek Valley in seiner Pracht zu erhalten. Wie in jeden Frühjahr stehen zunächst ein paar notwendige Aufräumarbeiten an, damit wir alle unserem schönen Hobby frönen dürfen. Leider bleiben in unseren Breitengraden die kalten und dadurch trockenen Winter aus, weswegen es während der Wintermonate hauptsächlich feucht ist. Das verbaute und unbehandelte Holz hält das leider nicht lange aus, weswegen in den meisten Jahren Ausbesserungsarbeiten anfallen.
Für uns die perfekte Gelegenheit wieder zusammen zu kommen und an unserem gemeinschaftlichen Projekt “Beaver Creek Valley” zu arbeiten!
In diesem Jahr stand bereits das erste Treffen gegen Ende April an. Dafür sollte das Gelände bereits wieder in vollem Glanz erstrahlen!
Das Rendezvous der Trapper und Indianer – Auftakt 2022
Gegen Ende April läuteten wir dann auf Beaver Creek Valley die Hobby-Saison ein! Die Outfits wurden aus den Kleiderschränken gekramt, denn die TRP lud zum internen Treffen der Trapper und Indianer ein, bei dem sich unsere Mitglieder in einem kleinen Trapperlauf unter Beweis stellen durften!
Das Essen durfte dabei natürlich nicht zu kurz kommen und so kamen wir auf die Idee einen “Campfire Rabbit” zuzubereiten – der uns im Übrigen wunderbar gelang! Das Rezept hierfür werden wir Euch natürlich nicht vorenthalten und bei Zeiten im Beaver Creek Pioneer veröffentlichen.
Kleine Ausflüge mit den Mitgliedern der TRP
Doch 2022 stand nicht nur unter der “amerikanischen Flagge”. Gemeinsam mit unseren Mitgliedern trafen wir uns auch außerhalb von Beaver Creek Valley und verbrachten gemeinsame Stunden zusammen. Auf dem Programm stand unter anderem ein Besuch im Freilandmuseum in Perschen und ein Mittelaltermarkt in der Stadt Bärnau.
Das Freilandmuseum Oberpfalz ist ein Ort der Bewahrung und Vermittlung von Wissen und erzählt die Geschichte der Region und der Menschen, die dort leben und gelebt haben. Das lebendige Museum bietet das ganze Jahr über Veranstaltungen rund um das damalige ländliche Leben.
Der Eindruck, der einem hier vermittelt wird, bleibt schier unvergesslich. Wir konnten an diesem Tag sehr viel geschichtliches über unsere Region erfahren, hatten neben einer urigen Brotzeit im authentischen Biergarten eine „Mordsgaudi“ und können einen Besuch dort nur wärmstens empfehlen.
Ein weiteres “außer-amerikanisches” Highlight war unser Besuch im Geschichtspark Bärnau. Einmal im Jahr veranstaltet die historische Stadt Bärnau in der Oberpfalz ein mittelalterliches Spektakulum. Dies nahmen wir zum Anlass uns auch einmal für ein anderes Kapitel unserer Geschichte zu interessieren. Verbunden damit war anschließend ein Besuch im authentischen Geschichtspark Bärnau.
Hier findet man u.a. drei Zeitfenster vor: Ein frühmittelalterliches Dorf des 8./9. Jahrhunderts, eine Motte (Turmhügelburg) und eine Stabkirche des 11. Jahrhunderts. Des Weiteren gibt es eine Siedlung des Hochmittelalters, aufgeteilt in ein ländliches Gehöft und diverse Stadthäuser aus dem 12./13. Jahrhundert.
Wir waren sehr fasziniert davon, was hier, auf der ca. 11 Hektar großen angelegten Anlage entstanden ist. Damit ist der Geschichtspark Bärnau das größte mittelalterliche archäologische Freilichtmuseum Süddeutschlands. Man kommt aus dem Staunen eben sowenig raus, wie im vorweg beschriebenen Freilandmuseum Oberpfalz. Ein toller Tag!
Cowboy-Gathering im Juni 2022
Ende Juni stand ein weiteres Treffen an: Das Cowboy-Gathering. Diese kleine Zusammenkunft stand unter dem Motto der Viehhirten. An einem sonnigen Sommernachmittag kamen wir zusammen, aßen zusammen und fachsimpelten über eine längst vergangene Zeit.
Wir hatten die Gelegenheit, ein paar tolle Fotos zu machen und ein paar schöne Stunden in Beaver Creek Valley zu verbringen.
Tagesbesuch bei den Bavarian Rangers
Nach der nun zweijährigen Corona-Pause hat unser befreundeter Nachbarverein “Bavarian Rangers” wieder zu seinem legendären Countryfest eingeladen. Wie auch in den Jahren davor, sind wir gerne dem Aufruf gefolgt.
Daneben betrieb Chet seinen „Deckenverkauf“ der von den Gästen und auch von den Hobbyisten wieder gerne angenommen worden ist. Neben leckerem Essen, kühlen Getränken, den Bands mit Ihrer „hand-made Music“ war es für alle Beteiligten wieder ein gelungenes und attraktives Zusammenkommen von Gleichgesinnten. In 2023 sind wir wieder dabei – versprochen!
Unser Jahres-Highlight 2022: Das Authentic Camp
Wie bisher jedes Jahr, fand auch unser Authentic Camp wieder statt – ein Thema, das im TRP Rückblick 2022 natürlich nicht fehlen darf! In diesem Jahr bei unsäglich großer Hitze und der höchsten Waldbrand-Gefahrenstufe, die wir seit 2018 verzeichneten. So durften wir in diesem Jahr unsere Lagerfeuer nur mit einer Ausnahmegenehmigung betreiben – alle anderen Feuer mussten in geschlossen Öfen betrieben werden.
Wir hatten dabei die Gelegenheit noch mehr zusammen zu wachsen. Wo sonst kleine einzelne Feuer brannten, kamen nun alle Teilnehmer bei einer zentralen Feuerstelle zusammen. Es wurde gemeinsam gekocht, man saß zusammen und machte das Beste aus der Situation!
Wir nutzten zudem die Gelegenheit zum Besuch der Longhorn Ranch und erfuhren wertvolles Wissen, nicht nur rund um Longhorns, sonder auch über die Herstellung von Whiskey und anderen feinen Geistern!
Außerdem besuchte uns Marcel Völkel von Sack’s Destille erneut und lieferte den Gin zum authentischen Cocktail Abend, den wohl einige nicht so schnell vergessen dürften!
Folgt uns in den Cocktail Abend! Gemeinsam mit Sack’s Destille haben wir einen authentischen Cocktail Abend im Western Stil nach dem Bartender’s Guide von Jerry Thomas abgehalten.
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Wie immer blieb viel Zeit für tolle Fotos, authentische Musik und einfach eine gute Zeit unter Freunden!
Thanksgiving in Beaver Creek Valley
Im Herbst 2022 kamen wir dann ein letztes mal in diesem Jahr zusammen, um im kleinen Kreis Thanksgiving zu feiern. Die Stimmung in Beaver Creek Valley war ausgelassen und es wurde ausgiebig bei guter Musik gefeiert.
Doch merkte man auch die klaren Vorboten des Winters. Die warmen Tage waren vorüber und wir rundeten damit die Hobby-Saison 2022 in gemütlicher Runde ab.
Was das Jahr 2023 wohl bringen mag?
Voller Erwartung schauen wir nun auf das Jahr 2023. Wir haben uns vorgenommen, das Leben auf Beaver Creek Valley in vollen Zügen zu genießen und jeden Augenblick zu einem Besonderen zu machen. Wie genau das aussehen wird, wird sich an dieser Stelle noch zeigen, doch lasst Euch gesagt haben: Wir haben noch einiges vor!
Gemeinsam mit unseren treuen Freunden der TRP haben wir die Chance, selbst in dunklen Zeiten nach vorne zu schauen, neue Kraft zu schöpfen und dadurch Neues zu schaffen, von dem wir uns noch Jahre später an den Lagerfeuern erzählen wollen.
Von einem schönen Authentik-Lager im kleinen Kreise
Lesedauer: ca. 9 Minuten.
Samstag, den 31. Oktober 2021
Howdy Folks und Freunde der TRP! Heute wollen wir Euch an unserem kleinen, internen Authentic Camp 2021 teilhaben lassen, welches wir Anfang August, auf Beaver Creek Valley abgehalten haben.
Es tat uns sehr leid, dass das große Camp – wie schon letztes Jahr – aufgrund von Corona leider nicht statt fand. So fand das Authentic Camp 2021 im kleinen Kreise unserer Mitglieder statt, auch wenn wir unsere Gäste gerne dabei gehabt hätten!
In diesem Beitrag geht es uns darum, Euch zu motivieren und bis zum nächsten Jahr durchzuhalten, bis es dann hoffentlich auch wieder für unsere Gäste heißt:
Welcome to Beaver Creek Valley!
Auch die Vorbereitungen zu unserer Veranstaltung waren anfangs durch die Corona-Thematik überschattet. Lange Gespräche mit dem örtlichen Amt waren nötig um zu erfahren, in welchem Rahmen wir uns überhaupt treffen durften. Es folgten gewisse Auflagen, doch Dank der verständnisvollen und großartigen Mitglieder der TRP, konnten wir unsere Zeitreise Corona-konform und unbeschwert genießen.
Von dieser schönen Woche wollen wir Euch heute erzählen.
Die Woche startete mit einem Sommerregen
Das erste Wochenende unseres Authentic Camps startete mit sehr viel Regen! „Mud Roads“, Pfützen und Schlamm soweit das Auge sehen konnte. Die Straßen nach Beaver Creek gaben somit allerdings ein sehr authentisches Bild ab.
Es war damals nicht unüblich, dass die Hauptstraßen von Siedlungen rund um die Uhr voller Matsch und Dreck waren. Durch das ständige Befahren von Postkutschen, Karren und anderen Wagen, hatte das Gras kaum eine Chance nachzuwachsen. Befestigt wurden diese Straßen meist erst sehr viel später, ab der Jahrhundertwende. In größeren Städten hatte man das Glück, zumindest auf gepflasterten Wegen voranzukommen. Und so trug das Wetter am Anfang der Woche zu einem charakteristischen Gesamtbild bei!
Der Regen verabschiedete sich jedoch bald mit einem gigantischen Regenbogen und kündigte uns schönes Wetter an, das sich für den Rest der Woche halten sollte. Die Stimmung stieg und vertrieb die Sorge um ein verregnetes Camp.
Authentische Küche – Wie in den alten Tagen
Die Woche begann mit einem außergewöhnlichen Mahl. Dazu machten sich vorweg einige Siedler auf den Weg, um in den nahegelegenen Wäldern einheimische Pilze zu suchen. Natürlich wurden sie – Dank des Regens – fündig und wir konnten unserer Mahlzeit eine ordentliche Portion frisch gesammelter Pfifferlinge hinzufügen.
Wer sich an dieser Stelle fragt, ob die Nudeln in diesem Gericht wohl auch in die jeweilige Epoche passen, den können wir beruhigen!
Bereits in den 1780ern, ließ sich niemand geringeres als Thomas Jefferson höchstpersönlich, seine erste Portion “Pasta” in einem Pariser Restaurant schmecken. Jefferson war seither ein großer Nudel-Fan und ließ sogar Kistenladungen zurück nach Amerika schicken.
Im Jahr 1798 eröffnete schließlich die erste Pasta Fabrik in Philadelphia. Nudelgerichte waren zu dieser Zeit jedoch dem wohlhabenden Bürgertum vorbehalten, da die Verfügbarkeit sehr begrenzt war. Die Arbeiterschaft hingegen, kam erst in der Zeit um den Amerikanischen Bürgerkrieg (ab den 1860ern) in den Genuss von Makkaroni, als mehr Fabriken eröffneten und der Import aus Ländern wie Sizilien nicht mehr notwendig war.
In dieser Woche gab es noch viele hervorragende Speisen, die wir gemeinsam zubereiteten und zusammen an einer großen Gemeinschaftstafel einnahmen.
Da war z.B. ein wohlschmeckender Geflügeleintopf oder der legendäre „Irish Stew“, um nur einige zu nennen. So gab es auch auf dem Authentic Camp 2021 wieder allerlei genüssliches für den Gaumen!
Natürlich haben wir nicht nur gegessen, sondern haben uns die Zeit mit allerlei Kurzweil vertrieben.
Pochen, Fotoshootings und entspannte Saloon Abende
Für uns neu entdeckt haben wir das Pochspiel! “Pochen”, wie es auch genannt wird, war schon im Mittelalter ein beliebtes Freizeitvergnügen und wurde bereits 1441 erstmalig in Straßburg erwähnt. Französische Einwanderer brachten “Poque” – wie es dort genannt wurde – nach Amerika, woraus sich das spätere Poker entwickelte.
Über das Lager hinweg waren Groß und Klein schnell am Gambling Table, wenn jemand zum “Pochen” aufrief!
Bei diesem herrlichen Wetter lag es natürlich nahe, dass unsere Cowboys früher als geplant vom „Hard working day“ zurückkamen und gemäß ihrem Cowboy-Code ihre Damen zu einem Spaziergang in den Abend einluden.
Doch nicht nur bei den Cowboys lud das warme Licht zu tollen Fotos ein.
Nach einem gemeinsamen und ausgiebigen Abendmahl wurde je nach Belieben erst einmal entspannt. Als dann der Abend hereinbrach, wurde sich fein gemacht und man traf sich zu einem gemeinsamen Saloon Besuch wieder.
Nach des Tages Müh und Plag trafen sich hier alle, es wurde gefeiert, diskutiert, gelacht, Karten gespielt, dabei das ein oder andere Getränk zu sich genommen und natürlich durfte das miteinander Musizieren nicht fehlen. Hierzu eingeladen war jeder der ein Instrument spielen konnte und heraus kamen viele schöne Songs, wie beispielsweise dieser hier:
Lil’ Liza Jane – Beaver Creek Valley Ramblers – Live at the Frontier Tavern
Besuch im Museum für Militärtradition in Weidenberg
Nach einem ausgiebigen Frühstück starteten wir in einen neuen Tag!
Diesen Tag reservierten wir uns für eine geplante Museumsführung und kehrten dazu kurzfristig in die heutige Realität zurück. Der Besuch im Museum für Militärtradition in Oberfranken, Weidenberg, wurde von unserem Freund und Museumsleiter Martin Götz organisiert. Er führte uns durch die verschiedensten ausgestellten Epochen, bis hin zur Neuzeit.
Viele der ausgestellten Stücke waren mit Miniaturen untermalt. Diese, in akribischer Handarbeit gefertigten Figuren, wurden in Dioramen untergebracht und ergänzten das Gesamtbild.
Als Besucher konnte man sich somit ein besseres Bild machen, wie die Armeen und Milizen aufgestellt waren. Man bekam ebenso einen guten Eindruck, wie Kleidung und Ausrüstung zusammenspielten und auch wie die Kriegsschauplätze der damaligen Zeit aussahen.
Wir können einen Besuch des Museums ohne Einschränkungen empfehlen! Nicht nur Militär-Interessierte kommen auf ihre Kosten, sondern auch all diejenigen, die schon immer mehr über die Gegend allgemein erfahren wollten.
Auch wir konnten einiges dazulernen und danken Martin sehr herzlich, dass er sich Zeit für uns genommen hat!
Lagerfeuergeschichten & High-Tech im Wilden Westen
Als der Abend an diesem Tag hereinbrach, trafen sich alle anwesenden am Lagerfeuer und lauschten den Geschichten des örtlichen Bürgermeisters Hans Walter a.k.a. Mr. Catlin.
Er erzählte uns von längst vergangenen Zeiten, als Napoleons Truppen die Region um Kastl unsicher machten und wie der Krieg sowohl das Gebiet, als auch die Menschen veränderte. Aber auch die ein oder andere skurrile Wirtshausgeschichte, sowie mystische Sagen rund um den Rauen Kulm, prägten den Abend.
Am folgenden Tag hatten wir einiges vor! Dazu luden wir unseren Freund und Photographer Robert der Panorama Videoproduktion nach Beaver Creek Valley ein. Mit der Hilfe eines technischen Großaufgebots, bestehend aus Video- und Fotokameras, sowie Beleuchtung und Mikrofonen, wurden die Mitglieder der TRP kurzzeitig zu Protagonisten in einem kleinen Kurzfilm.
Was wir dort genau umgesetzt haben, bleibt zu diesem Zeitpunkt noch geheim! So viel können wir allerdings schon einmal verraten: Es hat mit der Erscheinung eines Buches zu tun, dessen Autor ein sehr guter Freund der TRP ist.
Doch damit nicht genug: Robert beleuchtete auch das Indian Territory von Beaver Creek Valley ganz genau! Dort begleitete er eine Lakota Dame bei der Zubereitung einer authentischen Mahlzeit. Wir freuen uns sehr auf das fertige Material, das wir im Beaver Creek Pioneer natürlich vorstellen werden!
Es entstanden im Verlauf des Authentic Camps 2021 wieder sehr schöne Bilder, bspw. die Reihe “The Law of Beaver Creek Valley”, bei der die Gesetzeshüter von Beaver Creek Valley vor dem Sheriff Office ihre Stärke präsentierten.
Das Ende unseres Trails
Kurz bevor sich am letzten Tag die allgemeine Aufbruchstimmung breit machte, erhielten wir noch Besuch aus dem ganz hohen Norden. Eine Delegation kanadischer Mounties besuchte Beaver Creek Valley. Die “Red Serges” fielen vor unserem Fort McKenzie natürlich auf und es entstanden auch hier sehr schöne Aufnahmen!
Wir danken allen, die sich am gefühlt wärmsten Tag der Woche in die Uniformen gezwängt haben – das Ergebnis spricht allerdings für sich:
Alles in allem können wir sagen, dass wir auf dem Authentic Camp 2021 eine brilliante, wunderschöne und ereignisreiche Zeit hatten. Es tat sehr gut, wieder einmal in der Gemeinschaft zusammenzukommen, sich auszutauschen und eine schöne gemeinsame Zeit verbracht zu haben. Wir freuen uns auf das nächste Jahr, wenn wir diese Zeit hoffentlich auch wieder mit unseren geschätzten Gästen verbringen dürfen!
Bleibt gesund und haltet Euer Pulver trocken!
So long, Chet McCay & Colton White – Beaver Creek Pioneer
Wenn im Frühling die Temperaturen langsam wieder steigen und die Pflanzen anfangen ihre Blätter und Blüten auszubilden, dann ist auch für den Brauer die perfekte Zeit um Bier anzusetzen. Das Rezept, das wir hier vorstellen, hat jedoch nichts mit Hopfen und Malz zu tun, sondern basiert auf den jungen Trieben der Fichte.
Auch ich habe den Frühling genutzt, um mich einem langersehntem Projekt zu widmen – der Herstellung von Spruce Beer.
Bereits zu Kolonialzeiten, diente die Fichte als wichtiger Vitamin-C Lieferant und ist auch heute noch in vielen traditionellen Gerichten zu finden. In einer einfachen Schritt für Schritt Anleitung kommst auch du zu deiner eigenen Abfüllung eines leckeren “Spruce Beer”.
Die Geschichte des Spruce Beer
Bereits in 1536 trank der französische Entdecker Jacques Cartier einen Tee von einem Nadelbaum, den die Sankt-Lorenz-Irokesen Aneda nannten. Der Tee lieferte eine erstaunlich hohe Menge an Vitamin-C, welches vor allem an Bord von Schiffen fehlte und dadurch zu Skorbut führen konnte.[1] Doch wer gibt sich auf lange Sicht mit Tee zufrieden, wenn es auch Bier sein kann?
Die Britische Royal Navy nutzte im 18. Jh. diese Erkenntnis und fügte Fichtenzweige an die vorhandenen Schiffsladungen an Bier hinzu, um sich vor der Krankheit zu schützen.[2]
Der französische Entdecker Jacques Cartier.
Alkoholhaltiges Spruce Beer war vor allem in den Dreizehn Kolonien Amerikas, sowie Ost-Kanada weit verbreitet. Dieses Bier wurde vor allem mit Rot- oder Schwarzfichte angesetzt.[3]
Eine illustre Runde in einer charakteristischen Taverne – John Greenwood 1755
Fichten sind immergrün, das heißt sie verlieren im Winter ihre Nadeln nicht. Gerade das war damals ein enormer Vorteil, da die Herstellung des Bieres beinahe zu jeder Jahreszeit möglich war.
Junge Fichtentriebe – Im Frühling lohnt sich das Sammeln!
Gerade zur Frühlingszeit, Ende Mai, Anfang Juni, bildet die Fichte junge Triebe aus, die besonders intensiv schmecken. Dieses Aroma will man definitiv im Bier haben. Die Triebe können theoretisch direkt vom Baum genascht werden, sie schmecken leicht säuerlich und sind ein guter Energielieferant.
Doch Vorsicht! Kenne deinen Baum!
Bevor man sich zum Sammeln aufmacht, sollte man sicher sein, dass es sich bei der Ausbeute auch um die Triebe der Fichte handelt. Als einen Kandidaten, mit dem man die Fichte verwechseln kann, wird immer wieder die hochgiftige Eibe aufgeführt. Wenn man die beiden Gewächse jedoch direkt vergleicht, sieht man einen definitiven Unterschied. Ein bebilderter Pflanzenführer schafft hier Sicherheit. Wird die Fichte mit den sehr ähnlichen Tannen verwechselt, ist das nicht weiter tragisch, denn auch deren Triebe sind essbar.
Die hochgiftige Europäische Eibe (links) und die essbare Fichte mit jungen Trieben (rechts)
Zum Brauen von etwa 8l Bier, habe ich etwa vier Hände voll Fichtenspitzen gesammelt und dabei darauf geachtet, an den jeweiligen Ästen gleichmäßig abzuernten, um den Baum nicht zu sehr zu belasten.
Die jungen Triebe der Fichte.
Der Brauprozess – Vom Rohprodukt bis zum fertigen Bier
Jetzt geht es ran an den Humpen – so ein Bier braut sich schließlich nicht von alleine! Das Meiste erledigt allerdings tatsächlich unsere Bierhefe für uns. Doch zuvor muss ein bisschen was vorbereitet werden.
Was wird gebraucht?
Zwei 8l Töpfe mit Deckel
Eine Schöpfkelle
24 leere Bierflaschen (0,33l)
Ein Trichter zum Abfüllen
Bierhefe
ein Kronkorken-Set
Isopropanol 99,9% zum Desinfizieren
ein Abtropfgestell für die Bierflaschen
500ml Ahornsirup
150g brauner Zucker
4 Hände voll frischer Fichtentriebe
Die Grundregel, die immer eingehalten werden sollte, ist Sauberkeit! Deswegen empfehle ich wärmstens, sämtliches Equipment und auch die Hände vor dem Brauprozess zu desinfizieren.
Zunächst sollten die frisch gesammelten Fichtentriebe grob von Schmutz gesäubert werden. Danach einfach mit kaltem Wasser waschen.
Die gewaschenen Triebe kommen in einen sauberen, desinfizierten Topf mit 8l Wasser und werden ca. 30 Minuten lang gekocht.
Anschließend werden sämtliche Triebe restlos aus dem Topf entfernt.
Dem entstandenen Sud werden 500ml Ahornsirup und 150g Zucker zugeführt.
Den Sud gut umrühren und weitere 15 Minuten köcheln lassen.
Im Anschluss den Sud von der Kochstelle nehmen und auf Raumtemperatur abkühlen lassen.
Die Hefe gemäß Packungsanleitung in etwas Wasser auflösen und sanft mit dem (desinfizierten) Finger umrühren.
Wenn der Sud etwa auf Raumtemperatur abgekühlt ist, die aufgelöste Hefe beigeben und langsam umrühren.
Den Sud nun mit geschlossenem Deckel ca. 12 Stunden gären lassen.
Nach der Ruhezeit hat die Hefe ordentlich gearbeitet, meist erkennbar an bereits aufsteigenden CO2 Bläschen. Meine Bierhefe sinkt von Natur aus auf den Boden des Topfes und bildet ein Sediment. Nun kommt der zweite Topf zum Einsatz. Das junge Bier wird nun vorsichtig mit der Schöpfkelle von der Sedimentschicht getrennt.
Je nach Hefe Art ist dieser Prozess jedoch optional. Bei Hefen, die speziell für die Flaschengärung ausgelegt sind, kann nochmal umgerührt werden, damit wieder eine homogene Masse entsteht. So ist sichergestellt, dass beim Abfüllen in jeder Flasche die gleiche Menge Hefe vorhanden ist. Ist die Menge ungleichmäßig verteilt, können einzelne Flaschen unter Umständen platzen.
Ob mit oder ohne Hefe – jetzt kann in die Flaschen abgefüllt und verkorkt werden.
Nach 3 bis 5 Tagen ist das Spruce Beer trinkfertig!
Die Flaschen sollten während der “Reifung” an einem zimmerwarmen, dunklen Ort stehen – am besten so, dass im Falle einer Flaschenexplosion nichts passieren kann. Weil ich die Lust verspürte, habe ich in der Zwischenzeit ein Flaschenlogo designt.
Nach bereits drei Tagen hat sich genügend Kohlensäure angereichert, die das Bier zu einem Genuss macht. Vor dem Servieren noch einmal ab in den Kühlschrank, denn niemand möchte warmes Bier!
Allzulange sollte das Spruce Beer jedoch nicht in den Flaschen gelagert werden. Die Hefe arbeitet in der Regel so lange, bis der Zucker vollständig umgesetzt wurde. Das führt zu einem höheren Ausstoß an Kohlenstoffdioxid, der sich in der Flasche ansammelt. Das drei Tage lang gereifte Bier wird zudem etwas süßer schmecken, als das 5 Tage lang gereifte.
Mein “Sweet Spot” lag bei etwa vier Tagen. Das Bier schmeckte nicht mehr allzu süß und die Menge an Kohlenstoffdioxid war nach meinem Empfinden genau richtig.
Geschmacklich war das Bier hervorragend! Beschreiben lässt sich das Endprodukt allerdings nur sehr schwer. Durch die Fichtentriebe bekommt das Bier eine leicht harzige Note, die allerdings keineswegs unangenehm ist, sondern eher erfrischend! Andere Hobbybrauer vergleichen das Spruce Beer mit Cola-Weizen, was ich allerdings nicht nachvollziehen kann. Durch den Ahornsirup und den Zucker hat es zwar noch eine süßliche Note, schmeckt aber eben einzigartig!
Cheers!
Früher verlief der Prozess etwas anders…
Früher wurde natürlich etwas anders und vor allem wesentlich weniger sauber gearbeitet. Der Sud wurde teils mit ganzen Fichtenzweigen abgekocht, mit Zuckerrübensirup, Zucker oder Ahornsirup versehen und in Fässer abgefüllt. Die “Fremdhefen” an den Zweigen haben dann den Brauprozess angestoßen. Das ist natürlich immer ein bisschen heikel, denn das Bier kann durch diese Hefen schnell in eine unangenehme Richtung kippen und ungenießbar werden.
Ich habe mich auch bewusst gegen Zuckerrübensirup entschieden, weil der Eigengeschmack hiervon zu dominant gewesen wäre.
Übrigens – Mit Fichtenspitzen kann man super kochen!
Fichtenspitzen eignen sich nicht nur zur Herstellung von leckerem Bier, man kann sie auch super in der Küche verwenden. Ein wirklich simples und gleichzeitig unglaublich leckeres Gericht ist Ofenlachs mit “Spruce Tips”, Pellkartoffeln und Sour Creme.
Bon appétit
Spruce Tips Ofenlachs mit Pellkartoffeln und Sour Creme. Das Spruce Beer klappt super als Getränk dazu!
Den Lachs dazu mit der Haut nach unten in eine Auflaufform geben, salzen, pfeffern, mit den Fichtentrieben übersähen und ca. 30 Minuten bei 200°C backen. Als Beilage, Kartoffeln mit Schale im Wasser kochen, bis sie gar sind. Dazu Sour Creme servieren. Fertig!
Der Winter ist bei uns die Jahreszeit der laufenden Nase und der ständig kalten Hände. Der Schnupfen plagt uns und wir werden krank. All das ist bei Weitem nichts Außergewöhnliches und wir wissen mittlerweile sehr gut, wie wir uns wieder kurieren können. Doch wie ist man eigentlich im Alten Westen mit Krankheiten und Gebrechen umgegangen?
Sicherlich gab es zu dieser Zeit bereits praktizierende Ärzte, doch unter sie mischten sich auch die ein oder anderen Quacksalber und Scharlatane, die sich einen renommierten Ruf aufbauen konnten. Mit der Heilwirkung von Magie in Kombination mit extravaganten Zutaten, verschafften sie sich über das unwissende Volk ihren Profit.
Schließlich taten reißerische Produktnamen wie “Ägyptischer Regulierungstee” (Egyptian Regulator Tea) und Medizinshows ihr übriges, um zum Kauf anzuregen.[1]
Doch wer waren diese Männer und Frauen und wie konnten ihnen so viele Menschen auf den Leim gehen?
Großbritannien und der Quacksalber Boom in Amerika
Im 17. und 18. Jahrhundert hatten die Menschen immer noch wenig Verständnis für die Ursachen von Krankheiten. Deshalb war es nicht verwunderlich, dass sogenannte Patentmedizin den Markt eroberte – zunächst in Großbritannien und anschließend in den britischen Kolonien Nordamerikas. Im Gegenzug zu lokal produzierten und verwendeten Heilmitteln wurde für diese Mittel die große Werbetrommel gerührt. Teilweise mit echten königlichen Patenten versehen, schufen sie Vertrauen bei der Bevölkerung und fanden vor allem ab dem Anfang des 18. Jahrhunderts einen entsprechend großen Absatz.[2]
Bis 1830 listeten britische Parlamentsakten über 1.300 verschiedene patentierte “Medikamente” auf, von denen die meisten nach modernen Maßstäben nichts weiter waren, als das Gepansche von Quacksalbern.[2]
Während der Amerikanischen Revolution und nach dem War of 1812, verlor der Britische Markt jedoch an Einfluss in Amerika. Die entstandenen Lücken wurden allerdings schnell mit Amerikanischen Produkten gefüllt, um sich von England abzusetzen. Die goldene Ära der in Amerika produzierten Mittel befand sich dabei in den Jahren nach dem Bürgerkrieg ab 1865.[2]
Alles eine Frage des Marketings
Unter den ersten Produkten, die in Massen hergestellt wurden, fiel unter anderem “Daffy’s Elixir”. Der Erfinder des Trankes, ein englischer Pfarrer mit dem Namen Thomas Daffy, soll das Gebräu bereits im Jahre 1647 zu Papier getragen haben. Nach seinem Ableben führte seine Tochter Catherine zusammen mit einigen seiner Verwandten die Marke weiter. Das Produkt, das ursprünglich nur gegen Magenverstimmungen helfen sollte, wurde bereits zu Lebzeiten Daffy’s nach und nach weiter entwickelt, bis es schließlich gegen sämtliche Krankheiten helfen sollte. Es trug daher auch den Namen Elixir Salutis – der Trank der Gesundheit.[3]
Flasche von Daffy’s Elixir Salutis (mitte).
Als dann einflussreichere Companies die Rechte am Elixier für sich beanspruchen konnten, gelang der Durchbruch in Amerika. Die Marke wurde schließlich so berühmt, dass sie sogar in Charles Dickens Buch Oliver Twist erwähnt wurde.[3]
Die Inhaltsstoffe des Tranks halfen selbstverständlich nicht gegen die Vielzahl an Krankheiten, wie ursprünglich angepriesen und doch schaffte man einen großen Absatz in England und Amerika.
Die Zutaten eines “unwiderstehlichen Produktes”
Die meisten Tränke und Tinkturen der Quacksalber bestanden hauptsächlich aus gängigem Trinkalkohol, wie z.B. Brandy. Dieser wurde oftmals mit diversen Kräutern, Opium und in manchen Fällen Kokain vermischt.[5]
Nahm man ein solches Gebräu zu sich, verschaffte das meist eine Linderung der Symptome, da Opium bspw. wie ein starkes Schmerzmittel wirkte. Jedoch wurde damit nicht im geringsten die Ursache der jeweiligen Krankheit kuriert. Schließlich versprachen die Mixturen nicht nur gegen den “einfachen Schnupfen” zu helfen, sondern maßten sich an, auch gegen komplexe Krankheitsbilder zu wirken.[2, 3]
Vor allem der Gebrauch von Opium war zu dieser Zeit keineswegs neu, sondern fand bis in das frühe 19. Jahrhundert eine breite Verwendung, auch in der Medizin. Neben der schmerzstillenden Wirkung, half es gegen Durchfall und förderte den Schlaf.[4]
Opium im Apotheker-Behältnis (links) und als Pflanze in freier Wildbahn (rechts).
Die Nebenwirkungen einer falschen Dosierung oder eine dauerhafte Einnahme, konnten jedoch verheerend sein: Vom Gewichtsverlust durch Appetitlosigkeit, über Muskelschmerzen, konnte letztlich auch der Tod durch Atemlähmung eintreten. Es war zudem nicht unüblich, dass die Konsumenten der Tinkturen abhängig wurden. Die Einnahme konnte sich ebenfalls schwer auf die Psyche niederschlagen, einhergehend mit starken Persönlichkeitsveränderungen, bis hin zur Apathie.[4]
Der Deutsche Einwanderer William Radam, ging sogar so weit, dass er stark ätzende Schwefelsäure mit Rotwein verdünnte.
Geboren war der “Mikrobenkiller” Trank, der es laut Aussage Radams ermöglichte, “jede Art von Krankheit zu heilen”.[2, 5]
Sowohl die kurzzeitige Linderung der Beschwerden, als auch die Abhängigkeit nach Alkohol, Opium oder Kokain waren wohl Grund genug, dass die Produkte regelmäßig konsumiert wurden. Schließlich fühlte man sich nach der Einnahme tatsächlich besser und spürte ein gewisses Verlangen nach mehr von der wundersamen Medizin. Das große Erwachen kam jedoch wohl erst dann, als man merkte, dass die eigentliche Krankheit nicht verflog oder gar neue Beschwerden hinzu kamen.[5]
Die Medizinshows
In den Amerikanischen Kolonien tauchten bereits vor 1772 reisende Hausierer auf, die hauptsächlich durch ländliches Gebiet zogen, um ihre dubiosen Medikamente zu verkaufen. Im Zuge dessen wurde ein Gesetz erlassen, das ihre Aktivitäten verbat.[5]
Im Laufe des 19. Jahrhunderts wechselten groß aufgemachte Shows einzelne fahrende Händler ab. Die Darbietungen wurden dabei immer spektakulärer aufgezogen und fanden nicht nur vor Verkaufswagen, sondern stellenweise auch in großen Zelten, sowie Theatersälen statt. Während der Salesman seine potente “Medizin” anpries, wurde er oftmals von Artisten und Musikern unterstützt. Das fand vor allem bei der ländlichen Bevölkerung großen Anklang, da Unterhaltung in solchem Ausmaß nur rar gesät war.[5]
Historische Darstellung von Quacksalbern. Two Rivers Privity in Beaver Creek Valley.
Die beiden größten und wohl auch erfolgreichsten Medizinshows, waren Hamlin’s Wizard Oil Company und die Kickapoo Indian Medicine Company. Die Hamlin’s Wizard Oil Company hatte dafür eigens designte Wagen mit eingebauten Orgeln und zusätzlichen Platz für Tänzer. Poster, Fyler und ausgefallene Werbesprüche taten ihr übriges.[6]
Poster von Hamlin’s Wizard Oil (1890).
Die Kickapoo Indian Medicine Company übte eine Show ein, die auf vorgetäuschten Zeremonien der American Natives zurückgriff. Falsche Repräsentanten des durchaus echten Stammes übersetzten für die Natives und verkauften “Sagwa”, die wohl bekannteste Quacksalber-Medizin seiner Zeit.[5, 7]
Wie man dem Quacksalber auf die Schliche kam
In den Niederlanden wurde im Jahr 1881 die erste Vereinigung gegen Quacksalberei gegründet, was sie zur ältesten ihrer Art machte. Die Niederlande waren auch eines der ersten Länder, die Medizin über den Staat regulierten.[2]
In den USA schrieb das Boston Medical And Surgical Journal 1875:
Wenn es Satan jemals gelungen ist, eine größere Menge an konzentrierter Verlogenheit in einen Satz Menschenkörper zu pressen, dann ist es, vor jeder anderen Beschreibung, in den Werbe-Quacksalbern.
Tinkturen mit ausbleibender Wirkung für eine Krankheit, wurden unter der Bevölkerung bald allgemein als “Snake Oil” bezeichnet. Der Begriff geht unter anderem auf Clark Stanley’s Snake Oil Liniment zurück, meint jedoch breit gefächert die wirkungslosen Elixiere der Quacksalber.[2]
Clark Stanley’s Snake Oil Liniment (ca. 1905).
Jedoch waren auch nicht alle dieser Medikamente wirkungslos. Turlington’s Balsam of Life beispielsweise hatte tatsächlich auch positive Eigenschaften. Bis in das frühe 19. Jahrhundert wurde das Medikament unter diesem Namen verkauft und ist in den britischen und amerikanischen Arzneibüchern als “Zusammengesetzte Tinktur aus Benzoin” zu finden. Man geht jedoch davon aus, dass die Entdeckung der Vorteile des Balsams lediglich ein Zufall war und erst im Nachhinein bekannt wurden.[2]
Wenn wir an die Thanksgiving Tradition denken, dann verbinden wir das mit Wohlbefinden, dem Zusammensein mit der Familie und einem leckeren Festmahl. Wir bereiten uns Tage vorher auf die Festivität vor, haben Stress beim Einkaufen und dekorieren das Haus mit Kürbissen und anderen herbstlichen Utensilien. Am Ende hoffen wir, dass der Truthahn im Ofen gelingt und sind schließlich froh, wenn die Familie das Haus gesättigt wieder verlassen hat.
Doch wofür bedanken wir uns eigentlich?
Über die Wurzeln der Thanksgiving Tradition gibt es bis heute unterschiedliche Ansichten. Ein bestimmtes Ursprungsland auszumachen, fällt an dieser Stelle auch nicht leicht. Es gibt das wortverwandte Erntedank-Fest in Deutschland und auch in Ländern wie Liberia, Grenada, Brasilien und sogar Japan wird ein vergleichbares Fest gefeiert. Die Gemeinsamkeit basiert dabei stets auf der Danksagung und der Opfergabe für eine erfolgreiche Ernte.
Das erste “Thanksgiving” in Amerika
Richtet man den Blick auf Nordamerika, belegt die Geschichte bereits am 23. Mai 1541 die erste Erntedankfestlichkeit. Abgehalten wurde sie unter Francisco Vásquez de Coronado, einem spanischen Conquistador (spanisch und portugiesisch conquistador = „Eroberer“). Coronado war mit einer ca. 1500 Mann starken Gefolgschaft in der Gegend des heutigen Texas unterwegs, auf der Suche nach Zivilisationen und großen Reichtümern, so wie viele andere “Conquistadores” zu seiner Zeit.
Francisco Vásquez de Coronado galt als der erste Europäer, der unter anderem den Grand Canyon und den Colorado River entdeckte.
Anstatt des erhofften Reichtums, fand er lediglich seine desillusionierten und hungernden Leute vor. Coronado konnte von Glück sprechen, als ihm Natives der Caddo Häuptlingstümer begegneten, die ihm und seiner Truppe mit Nahrung aushalfen. Um dieses Ereignis zu feiern, wurde gemeinsam mit der indigenen Bevölkerung eine katholische Messe zur Danksagung gehalten.
Technisch gesehen kann man in diesem Fall vom “ersten Thanksgiving” Amerikas sprechen. Allerdings geht die Tradition, die wir heute kennen von einem anderen geschichtlichen Ereignis aus.
Die Not der amerikanischen Pilgerväter – Der Ursprung des heutigen Thanksgiving
Wie auch die Geschichte von Coronado, beruhte die Ausgangssituation der puritanischen Pilgerväter auf einer Notsituation. Als 1620 die ersten englischen Siedler mit der Mayflower über den Atlantik in die Neue Welt kamen, landeten sie nicht an ihrem eigentlich geplanten Ziel. Heftige Herbststürme ließ sie vom Kurs abkommen und in der Nähe des heutigen Provincetown bei Cape Cod vor Anker gehen. Den Siedlern wurde bewusst, dass es eine lange Seereise bräuchte um ihr eigentliches Ziel in Nord Virginia zu erreichen. Daher beschlossen sie am Cape Cod zu verweilen und sesshaft zu werden. Zumindest für eine kurze Zeit.
Bei Cape Cod spürte die Besatzung der Mayflower wieder festen Boden unter den Füßen
Cape Cod ist eine schmale Halbinsel vor der Küste des heutigen Massachusetts. Der Boden dort ist sandig und Landwirtschaft lässt sich nur schwer betreiben – zumindest wenn man von den puristischen Mitteln ausgeht, die damals eingesetzt wurden. Mit der Erkenntnis, dass sich dort nur schwer eine Existenz aufbauen ließ, segelten die Pilger weiter in Richtung Festland. Am 21. Dezember, in der Nähe des heutigen Plymouth angekommen, war der Lebensmittelvorrat beinahe aufgebraucht. Den ersten Winter hätten die Siedler wohl nicht überlebt, wäre da nicht die Hilfe der indigenen Bevölkerung gewesen.
Durch die Unterstützung des Wampanoag Stammes, kam zumindest die Hälfte der neu angekommenen Siedler über den Winter. Die andere Hälfte erfror oder erlag Krankheiten. Kein Wunder, denn die Siedler hatten zu diesem Zeitpunkt noch keine festen Unterkünfte sondern ließen sich in einem verlassenem Dorf der Patuxet – einer Untergruppierung der Wampanoag – nieder. Die Hütten waren zum größten Teil bereits baufällig und schlecht isoliert und insgesamt nicht das, was die Siedler als feste Bauten bezeichnen würden.
Squanto half den Siedlern beim Überleben in der Neuen Welt
Es waren auch die Wampanoag, die den Siedlern die Landwirtschaft in der Neuen Welt näher brachten. Eine Schlüsselrolle spielte dabei Squanto (alt. Tisquantum), der bereits zuvor von einem Handelsschiff in die ihm unbekannte “Zivilisation” entführt wurde. Squanto gelang es dort die Englische Sprache zu erlernen, bevor er wieder zurück zu seinem Stamm kehren konnte. Trotz der Tatsache, dass Squanto entführt wurde, hielt es ihn nicht davon ab, den Siedlern landwirtschaftliche Lektionen zu geben, damit diese in der Neuen Welt überleben konnten.
Squanto half den Siedlern unter anderem dabei, nachhaltige Landwirtschaft zu betreiben.
Squanto war der Schlüssel zum Erfolg der Siedler in der Plymouth Kolonie. Er diente sowohl als Fremdenführer für die Region, als auch als Dolmetscher.
Nachdem die Siedler vom Brauchtum der Ureinwohner erfuhren eine Zeremonie zur Erntezeit abzuhalten, entschlossen sie sich, es ihnen gleich zu tun. Von nun an sollten sie zu jedem Jahr ein Erntedank Fest gemeinsam mit indigenen Gästen abhalten. Dabei wurde ausgiebig gefeiert, gegessen und über gemeinsame Spiele fand ein reger kultureller Austausch statt.
Es war die Zeit um gemeinsam “Danke” zu sagen.
„The First Thanksgiving at Plymouth“, von Jennie Augusta Brownscombe (1914)
Auch die Two Rivers Privity sagt: “Danke”!
Bis zur Stunde haben wir Thanksgiving dazu genutzt, ebenfalls “Danke” zu sagen. Bei allen, die uns das Jahr über treu geblieben sind, die uns auf unseren authentischen Lagern besucht haben und die uns tatkräftig bei der Pflege von Beaver Creek Valley zur Seite standen.
Wir taten das in den vergangenen Jahren mit einer Einladung zum authentischen Thanksgiving Dinner. Da uns dies in diesem Jahr durch die Corona Pandemie leider verwehrt bleibt, haben wir trotzdem einen Weg gefunden, uns bei unserer großartigen Gemeinschaft zu bedanken!
In Kooperation mit Marie-Louise Lange von Küchenliebelei, wollen wir mit Euch ein paar tolle Rezept für Euer Thanksgiving Fest teilen!
Warum Thanksgiving in unseren Augen so wichtig ist
Die Tradition des Thanksgiving lebt bis in die heutige Zeit weiter und wird in den USA am 26. November gefeiert. Dabei geraten die nordamerikanischen Ureinwohner leider immer mehr in Vergessenheit. Sie leben inmitten von Reservaten in schlechten Verhältnissen, leiden an Arbeitslosigkeit und leben alles andere, als den “amerikanischen Traum” von Freiheit und Gerechtigkeit. Dabei waren sie es, die es den Siedlern erst ermöglichten, in der Neuen Welt zu überleben und nachhaltig Fuß zu fassen.
Viele der heutigen Natives leben in Reservaten, wie hier in Fort McDermitt, Nevada.
Das gute Verhältnis zwischen den Siedlern und der indigenen Bevölkerung hielt nämlich leider nicht lange an. In den nachfolgenden Konflikten kamen zahllose Natives ums Leben und wurden nach und nach um ihr eigenes Land gebracht.
Wir wollen hiermit aktiv auf diesen Missstand aufmerksam machen und ihn wieder in Erinnerung rufen.
Für die bevorstehende Adventszeit haben wir daher aktuell etwas in Planung, wobei wir Eure Hilfe brauchen werden. Doch alles zu seiner Zeit – der Beaver Creek Pioneer wird Euch auf dem Laufenden halten.