Wenn ein Film-Cowboy nach seinem langen Ritt durch die staubige Einöde endlich in einen Saloon einkehrt, um seine trockene Kehle zu befeuchten, so fällt die Bestellung meist eindeutig aus. In diesem Szenario müsste der Cowboy nicht einmal aussprechen, was er gerne trinken möchte, es steht ihm schließlich auf die Stirn geschrieben: Genau, wir sprechen von Whiskey!
Neben dem handelsüblichen Bier scheint das so ziemlich alles zu sein, was die Damen und Herren damals zu sich genommen haben – wenn man den Hollywood-Mythen glaubt.
Es ist natürlich richtig, dass Whiskey und auch Bier einen wesentlichen Bestandteil des damaligen Alkohol-Angebots ausgemacht haben, aber das war natürlich nicht alles, was der Westen zu bieten hatte.
Im Buch “Bartender’s Guide – How to mix drinks” von Jerry Thomas aus dem Jahre 1862, wird uns eine völlig neue Welt offenbart, von der viele erstaunt sind, dass es sie zu dieser Zeit bereits gegeben haben soll: Cocktails – in den verschiedensten Variationen!
Cocktails waren sicherlich nicht auf jedem Vieh-Treck zu finden, wohl aber in den Städten, vorzugsweise in Etablissements, in denen die noble Gesellschaft ein und aus ging.
Das Buch liefert ein sehr gutes Kompendium an Rezepten – Grund genug für uns, sich dieser Sache einmal näher anzunehmen!
Cocktails mit den Gins von Sack’s Destille
Im Januar besuchte uns Marcel Völkel, Inhaber und Betreiber von Sack’s Destille aus Weißenstadt um einen neuen Werbespot für seinen neuen Illegal Outlaw Gin zu drehen. Kurzerhand fragten wir bei Marcel nach, ob er für einen Cocktail-Abend in Beaver Creek Valley seinen edlen Stoff anbieten möchte – was er schließlich tat!
Marcel Völkel von Sack’s Destille besuchte Beaver Creek Valley um gemeinsam mit der Panorama Videoproduktion an einem neuen Spot zu arbeiten!
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So nutzten wir unser Authentic Camp im August 2022, um unsere Gäste mit etwas besonderem zu verköstigen! Wir statteten Marcel und seine Lebensgefährtin Bea mit authentischen Klamotten aus und bereiteten alles für einen unvergesslichen Abend vor: Cocktails im Wilden Westen!
Authentische Cocktails aus der Zeit von 1770 – 1876
Am späten Nachmittag stellte dann “M.J.” seine Liköre, Brände und Gin vor und lud zu einer Verkostung ein. So etwas hatte der Wilde Westen noch nicht erlebt – Getränke zum Probieren und noch dazu gratis! Das Spektakel wurde von den “Beaver Creek Valley Ramblers” musikalisch untermalt! Die Stimmung war ausgelassen und froh – ein schöner Auftakt zum anschließenden authentischen Cocktail-Abend!
Die Cocktails
War schon die Verköstigung der Spirituosen und Liköre ein kleines Hightligth, so wird der darauf folgende Cocktail-Abend für viele unvergesslich bleiben. Dafür sorgten unsere Bartender M.J. und Colton, sowie die Bardame Bea! Auf der Cocktail-Karte der ins Leben gerufenen “Jolly Beaver Bar” standen vier Cocktails zur Wahl.
Im Verlaufe des Abends ist für einen unserer Gäste sogar eine neue Kreation entstanden, die wir hier gerne teilen möchten: Geboren wurde der “King Gin Fizz” –gewidmet unserem guten Freund, dem “König”!
The King Gin Fizz
4cl Gin
2cl Zitronensaft
1cl Maraschino Likör
2cl Zuckersirup
Mineralwasser
Beeren
3-4 Zweige frische Minze
Alle Zutaten (außer das Mineralwasser) in einen mit Eis gefüllten Shaker geben und ca. 15 Sekunden schütteln. Den Inhalt des Shakers in ein mit Eis gefülltes Highball Glas abseien und mit dem Mineralwasser auffüllen. Mit Beeren und Minze verzieren.
Auf den König!
Ein unvergesslicher Tag neigt sich dem Ende
Bekannterweise gehen selbst solche schönen Tage auch einmal zu Ende. Wir hoffen, dass wir den ein oder anderen neuen Lieblings-Cocktail servieren konnten und bedanken uns herzlich bei M.J. und Bea, die diesen wunderbaren Tag ermöglicht und mitgestaltet haben.
Vielleicht ergibt sich auch im kommenden Jahr wieder die Gelegenheit einen solch tollen Tag zu wiederholen. Wir jedenfalls würden uns sehr darüber freuen!
Wenn man Beaver Creek Valley durch das große hölzerne Tor betritt, taucht man in eine andere Welt ein. Ein Sheriff steht auf der Veranda und überblickt das Gelände, ein Cowboy geht zum Chuck- Wagon, um sich seine Portion vom frisch zubereiteten Eintopf zu sichern, der gerade noch über dem Lagerfeuer köchelte. Im Hintergrund hört man den Blacksmith, wie er ein Eisen bearbeitet und ein Banjo-Spieler spielt sein einsames Lied.
Man bekommt den Eindruck vermittelt, man sei mitten im Wilden Westen, der scheinbar wieder lebendig geworden ist – durch Darstellerinnen und Darsteller, die sich dieser historischen Zeitgeschichte angenommen haben und ihre Rolle hier in Beaver Creek Valley authentisch verkörpern!
Doch nicht nur sie leben in Beaver Creek Valley einen Traum – auch andere haben die Idee, diese Kulisse für sich und ihre Ideen zu nutzen!
So auch ein “Moonshiner” aus dem Umland, der an uns herantrat, um in Beaver Creek Valley etwas außergewöhnliches anzustoßen.
Beaver Creek Valley ist wie eine Western-Kulisse, in der alle Darstellende ihre Träume historisch korrekt nachleben können.
Wie ein Gin-Liebhaber nach Beaver Creek Valley kam
Wir wollen Euch daher heute von einem ungewöhnlichen Dreh zu einem Werbespot erzählen, zu dem unser Robert die Idee lieferte. Robert ist ein guter Freund der TRP und studierter Medientechniker und Medienproduzent mit Master-Abschluss.
In seinem Unternehmen, der Panorama Videoproduktion, verwirklicht er die Ideen und Träume seiner Auftraggeber – sozusagen ein kleines Stückchen Hollywood für jedermann.
Robert hatte einen Auftrag an der Hand, der – wie er beschrieb – im “Western-Stil” umgesetzt werden müsse.
Welcher Ort würde sich also besser eignen als Beaver Creek Valley?
Und wie es im Filmgeschäft eben so ist, müsste das natürlich sehr bald geschehen, da der Spot auch sehr zeitnah in Umlauf gebracht werden sollte. Als Drehtermin war deshalb gleich der Januar 2022 festgelegt worden.
Roberts Auftraggeber war zu diesem Zeitpunkt der Betreiber einer Destille aus dem Fichtelgebirge, deren Tradition bis auf das Jahr 1864 zurückreicht: Marcel Völkel von Sack’s Destille aus Weißenstadt
Der Inhaber und Betreiber der Sack’s Destille in Weißenstadt – Marcel Völkel
Marcel wandte sich an die Panorama Videoproduktion, da seine neue Gin-Kreation “Outlaw” aus der Reihe der “Illegal Gins” in einem Werbefilm dargestellt werden sollte.
Als Gin-Liebhaber, war das bereits Marcels dritte Gin-Kreation, neben den bereits erschienenen Sorten “Bandit” – mit echter Vanille aus Madagaskar – und dem “Rebel” – einem kulinarischen Feuerwerk aus Waldmeister und Zitrone.
Ein Outlaw hält sich an keine Gesetze. Schon gar nicht der Illegal Gin „OUTLAW“, der die Regeln von Massenproduktion und Massengeschmack einfach außer Acht lässt. Er kennt nur einen feinen individuellen Geschmack. Sei gespannt auf ein einzigartiges Gin Vergnügen. Echter Gin besticht durch einen reinen und abgerundeten Hauch Wacholder. Deshalb enthält dieser ungefilterte Gin aus unserer Destille nur frische und natürliche Zutaten.
Die Namen sind natürlich sehr passend für das “Western-Genre”, weswegen wir uns gerne dazu bereit erklärten, bei der Produktion des Werbespots mitzuwirken. Zudem gefiel uns die Idee, ein regional ansässiges Geschäft zu unterstützen.
Wir putzten uns also heraus, polierten die Revolver und machten uns startklar für einen spannenden Drehtag am Set: “Beaver Creek Valley”!
Cast und Plot: Die Akteure und Handlung des Werbespots
Marcel Völkel – M.J. Morningstar, Outlaw BossAndreas Niemczyk – Zach, M.J.’s rechte HandWerner Schmidt – Chet McCay, U.S. Marshal in Beaver Creek ValleyRobert Neuber – Produzent und Kameramann
Der “Outlaw-Boss M.J. Mornigstar” sitzt im Gefängnis von Beaver Creek Valley ein. “Zach”, sein engster Vertrauter, beschließt eines Nachts seinen Boss zu befreien. Doch kommt er an den wachsamen Augen des U.S. Marshals “Chet McCay” vorbei, ohne in eine Schießerei zu geraten?
Bilder zum Film
Man glaubt kaum, dass hinter einem 30 Sekunden Werbespot, letztlich ein ganzer Tag Arbeit steckt.
Hier folgen ein paar Eindrücke vom Drehtag:
Der Dreh-Ablauf am Set: Beaver Creek Valley im Januar
Zunächst wurde vor dem Drehbeginn jede einzelne Szene mit den Protagonisten besprochen. Dass dann nicht gleich alles so läuft, wie sich das unser Kameramann gewünscht hat, könnt ihr euch sicherlich vorstellen. So kam es schon einmal vor, dass eine Szene viele Male wiederholt werden musste. Da hat z.B. das Licht oder die Einstellung nicht gepasst, es waren Sachen im Bild die da nicht hingehören, die Bewegungen waren zu stürmisch oder zu unbeholfen und es wurde gelächelt wo eine ernste Mine gewünscht war.
Zusätzlich musste zu jeder neuen Einstellung die Kamera umgebaut werden, ob im Außen- oder im Innenbereich.
Für die letzten Szenen mussten wir auf den Abend warten, um die Lagerfeuereinstellung richtig und authentisch einfangen zu können.
Das alles geschah am Sonntag, den 23. Januar 2022. Es war ein typischer Wintertag für unsere Gegend; es war eiskalt, nass und das Gelände dementsprechend matschig. Aber es war grandios und wir sind froh, dass wir dabei waren!
So einen interessanten und aufregenden Tag erlebt man nicht allzu oft. Trotz der Nässe und Kälte hat der Dreh mit Sack’s Destille
großen Spaß gemacht. Zu guter Letzt sind wir mitten in der Nacht – durchfroren – aber mit dem Ergebnis zufrieden, nach Hause gefahren.
Seit über 150 Jahren werden in Sack’s Destille feine Geister und Spirituosen hergestellt. Marcel, der jetzige Inhaber und Betreiber führt diese Tradition weiter fort.
Für die namhafte Metal Band Hämatom produziert er F.U.K. Gin und Feuerwasser.
Zwischenzeitlich kann die Destille auf mehrere Auszeichnungen zurückblicken, u.a. die Auszeichnungen “Betrieb des Jahres” 2021 für Bayern und 2022 für Deutschland.
Marcel stand erneut vor der Kamera, und zwar beim Oberfranken-TV. Für die Kochshow „Einfach Lecker“ lieferte er schmackhafte Tipps für feine Digestifs nach dem Dinner.
Auf Instagram und Facebook teilt Marcel Neues und Aktuelles rund um die Destille!
Daneben ist M.J. Gitarrist und Gründer der Postapocalyptic Metal Band Wasteland Clan
Zach Volcanic – alias Andreas Niemczyk Im beruflichen Alltag ist er Ingenieur im Maschinenbau und Materialwissenschaftler, in der Freizeit Bassist der Postapocalyptic Metal Band „Wasteland Clan“.
Mit Sack’s Destille gab es in 2022 ein weiteres Highlight: Die Verköstigung von authentischen Cocktails aus dem Wilden Westen!
Der Beaver Creek Pioneer wird in Kürze darüber berichten!
Gesellschaftliche Umgangsformen im Alltag, Arizona Territorium um 1870
Artikel enthält unbezahlte Werbung
Lesedauer: ca. 4 Minuten.
Samstag, den 03. April 2022
Die gesellschaftlichen Umgangsformen in den Vereinigten Staaten von Amerika waren in der Gründungszeit vor allem geprägt von englischen Einflüssen.
Dazu kamen die Regeln und Gewohnheiten, die von anderen europäischen Einwanderern mitgebracht wurden, insbesondere von Franzosen, Deutschen, im Nordosten auch von Niederländern und im Südwesten von Spaniern bzw. Mexikanern.
Einige religiöse Zuwanderergruppen versuchten zwar, ihre mitgebrachten Sitten nicht mit anderen zu vermischen, für die allermeisten Amerikaner war es aber gerade das Loslösen von Traditionellem und Annehmen von Neuem, was das Leben in den USA so reizvoll machte.
Das Photostudio Maull & Polyblank aus London liefert einige zeitgenössische Photographien der damaligen Mode.
Die folgende Übersicht kommt aus dem Territorium Arizona und spiegelt die Etikette im Wilden Westen um 1870 wieder.
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Diese und weitere interessante Begebenheiten im Buch!
In seinem neuen Buch Spotlights On American History, beleuchtet der Autor Wolfgang Horst Reblinsky in insgesamt 45 Kapiteln, besondere Begebenheiten der amerikanischen Geschichte, die nicht in jedem Geschichtsbuch zu finden sind.
Das Motto des Buchs lautet:
“Hinter der amerikanischen Geschichte stehen Menschen und hinter diesen Menschen stehen deren Geschichten.”
In einem kurzen Video-Clip, haben wir die Etiquette-Regeln des Arizona Territory für Euch zusammengefasst. Rancher Chet McCay führt seine zukünftige Frau Gill zum Abendessen in der Frontier Tavern von Beaver Creek Valley aus.
Die Regeln der Etikette im Wilden Westen im Überblick
Gehen als Paar
Die Dame geht rechts an der Hand oder am Arm des Herrn. Die Hände sollten dabei mindestens auf Hüfthöhe sein. Die rechte Hand der Dame hebt dabei das Kleid etwas vom Boden ab. Die linke Hand des Herrn ruht an der Seite oder auf seinem Rücken.
Ein Fahrzeug verlassen
Ein Fahrzeug (z.B. Kutsche, Eisenbahnwaggon) verlässt die Dame erst, wenn ihr Herr oder ein Bediensteter ihr die Türe geöffnet hat und beim Aussteigen behilflich sein kann. Die Türe wird erst geöffnet, wenn der Herr sich überzeugt hat, dass der Dame ausserhalb des Fahrzeugs keine Gefahr droht (Gesindel, Verkehr, hochgewirbelter Schmutz etc.).
Ein Gebäude oder Raum betreten / verlassen
Beim Betreten oder innert eines sicheren Gebäudes hat die Dame Vortritt. Beim Betreten eines unsicheren Raumes, zB. eines Foyers oder Lokals und immer beim Verlassen eines Gebäudes, geht der Herr voraus, sichert und hält der Dame dann die Türe auf; die Dame drängt nicht hinter dem Herrn her sondern wartet, bis er die Sicherung durchgeführt hat.
Auf der Treppe
Sollte es einem Paar nicht möglich sein, nebeneinander (die Dame auf den rechten Arm des Herrn gestützt) eine Treppe hinauf oder hinunter zu schreiten, so gilt: Hinauf geht erst die Dame, der Herr eine Stufe hinter ihr. Hinab geht erst der Herr, die Dame eine Stufe nach ihm. Grund: Sollte die Dame auf den Rocksaum treten und stolpern, kann der Herr sie so auffangen.
Begrüßung / Verabschiedung
Zur damaligen Zeit begrüsste man zuerst den Herrn und dann die Dame. Zur Begrüssung einer wohlbekannten, vertrauten Dame ist ein angedeuteter Handkuss durch den Herrn üblich. Sollte die Dame nicht so vertraut sein ist es angemessen, die Hand zu reichen und durch Nicken eine Verbeugung anzudeuten. Eine Dame wird in gleicher Situation die Hand reichen und einen leichten Knicks machen. Bei der Verabschiedung gilt das ebenfalls.
Bei Tisch
Die Sitzordnung gebührt, dass die Dame immer rechts von ihrem Begleiter sitzt.
Wenn man bereits am Tisch Platz genommen hat und es kommen weitere Tischnachbarn dazu, dann steht der Herr zur Begrüßung auf, die Dame bleibt sitzen.
Möchte eine Dame vom Tisch aufstehen, signalisiert sie dies ihrem Begleiter. Dieser erhebt sich und rückt ihren Stuhl zur Seite; beim Hinsetzen rückt er den Stuhl zurecht. Falls die Dame alleine ist, übernimmt ein Tischnachbar diese Tätigkeit aus Höflichkeit und Ehrerbietung.
Die Herren sollten stets bemüht sein für das leibliche Wohl der Damen zu sorgen. Getränke werden einer Dame immer von einem Herren an den Tisch gebracht, wenn sie nicht von einem Kellner serviert werden.
Wenn die Speisen nicht serviert werden, können die Damen sich ihre Speisen am Buffet aussuchen und mitnehmen oder der Herr begleitet die Dame, legt ihre Auswahl auf und trägt den Teller zu ihrem Platz.
Fällt einer Dame etwas herab, sollte sich stets ein Herr finden, der sich geehrt fühlt, den Gegenstand aufzuheben.
Fortsetzung folgt…
Im nächsten Teil der Reihe “Mit Fächer und Colt – Etikette im Wilden Westen”, widmen wir uns festlichen Bällen und gehen auch auf die geheime Fächersprache der Damen ein!
Wolf H. Reblin – Beaver Creek Pioneer
Über den Autor
Wolfgang Horst Reblinsky
a.k.a.
Mr. Wolf H. Reblin, Esq., Arizona Justice of the Peace
Er befasst sich seit vielen Jahren sowohl mit der Geschichte der amerikanischen Besiedelung als auch mit der Zeit zwischen 1920 und 1980.
Seine historische Darstellung betreibt er als Friedensrichter im Territorium Arizona um 1870 als Wolf H. Reblin zusammen mit seiner Frau Eliza B. (Holl) Reblin.
Reblinsky, Wolfgang: Spotlights On American History – (Be)Merkenswertes aus der amerikanischen Geschichte, 2021, 1. Auflage, tredition GmbH, Seite 79-81.
Kunstvolle Lederarbeiten wie aus der Zeit des Wilden Westen
Der Ledermacher Wolfgang Oidtmann im Spotlight
Lesedauer: ca. 6 Minuten.
Sonntag, den 05. Dezember 2021
Das erste Mal sah ich im Jahr 1998 eine Abbildung von “Geronimos Gun Rig”. Ein Jahr zuvor hatte “TIME LIFE” die fantastische Dokumentation “Defiant Chiefs” veröffentlicht, eine Würdigung der Native Americans und ihrer Häuptlinge. Besonders hervorgehoben wurde in diesem Bericht der Kriegshäuptling der Apachen “Geronimo” und sein Revolver Holster für einen 7 ½“ bbl Colt, allerdings mit kurzläufiger Waffe. Die Abbildung zeigt weiterhin das entsprechende Gun Belt, sowie sein Bowie Knife mit passender Scheide. 2009 hatte ich dann meine eigenen Recherchen abgeschlossen, die Silberbeschläge anfertigen lassen und die Schnitte für “MEINE Version des Geronimo Sets” entworfen … Aber das ist eine andere Geschichte; genießt das Foto!
Geronimo Gunrig
Cowboy Accessories – damals wie heute
Das Buch “Packing Iron” (Western-Holster), von Richard Rattenbury, ist die “Leder-Bibel” für alle, die sich dem “Alten Westen” verbunden fühlen. Allerdings wird in diesem Werk nichts darüber ausgesagt, wie es in den Old West Saddleries während der Heydays der Rindertrecks zuging: Wie kommunizierten der Sattler und seine Kundschaft? Was musste der Cowpuncher tun, um an die begehrten Sattlerei-Produkte zu kommen? Davon erzählte mir Joe Gish. Der 2011 verstorbene Oldtimer, dessen einziger Lebensinhalt der alte Westen war, lebte bis zu seinem Tod in seinem Wohnzimmer-Museum in Fredericksburg, TX und empfing dort Ol‘ West Buffs aus aller Welt!
Richard Rattenbury – Westernholster
Der “old west cowboy” heißt heute Reenactor oder Hobbyist
Die Sattlereien waren hauptsächlich auf Sättel und Pferde-Geschirre ausgelegt, erzählte mir Joe. Als weitere Angebote hatten sie natürlich auch Holster, Sporenriemen, Chaps und den ganzen Rest der “Cowboy Accessories” in der Mache.
Wolfgang Oidtmann vor seinem Shop in Düsseldorf
Hatte also ein Drover das Geld und die Zeit, sich vor dem Rinder-Treck noch ‘aufzurüsten‘, dann war ersteinmal Kommunikation angesagt. Die Sattler hatten nämlich so gut wie nichts auf Lager. In ihrem Shop gab es Kleinigkeiten, wie Cuffs, Quirts oder Riemen-Ware, mitunter eventuell zum Verkauf stehende nicht abgeholte Auftragsarbeiten, denn die “Maker” arbeiteten stets aktuelle Aufträge ab!
So wie es damals war, ist es heutzutage nicht anders: “Ich liebe es, wenn ein eingefleischter Western Reenactor in meinem Düsseldorfer Shop aufschlägt und mit mir seine Vorstellungen von z.B. einem neuen Holster diskutiert! Im Kopf hat er Bilder aus meinem Old West Outfitter Online-Katalog oder aus anderen Sachbüchern dabei und sagt mir dann exakt, welche Extras er verwirklicht sehen möchte!
Vom Schnittmuster zum fertigen Produkt: In seiner Werkstatt setzt Wolfgang Oidtmann die Anforderungen seiner Kunden um.
Von der Universalgröße zur Maßanfertigung
Nehmen wir beispielsweise das legendäre Model 1877 “Rio Grande“ Frontier Reproduction Holsteraus dem Katalog #63 (1983-1984) der El Paso Saddlery (EPS). Dieses Etui ist ein schöner Beleg für ein fein gearbeitetes Tex-Mex-Holster. Es wurde von der EPS nach einem zeitgenössischen Schnitt gefertigt. Das heißt, dass dieses Holster in seinem Zuschnitt ein wenig überdimensioniert war. Dieses Teil wurde zur Zeit der Rinder-Trecks in nur EINER Größe angeboten, dementsprechend bot es Platz für etliche Revolver-Typen von verschiedenen Herstellern, erklärte mir Joe Gish. Es war also nicht grundsätzlich für einen COLT SAA Model 1873 oder einen REMINGTON Model 1875 ausgelegt. Es sollte für möglichst viele Revolver passend sein. Das bedeutete für den Sattler weniger Arbeit bei der Produktion, denn es gab tatsächlich nur eine Größe für alle!
Vom Katalog zur Eigenadaption: Die Umsetzung eines COLT SAA Model 1873 Holsters auf Basis des Angebots der El Paso Saddlery.
Natürlich baute die EPS dieses Holster in den 1980er Jahren individuell passend für alle möglichen Revolver-Typen. Jedoch wurden der große, tiefe Zuschnitt beibehalten, als Reminiszenz an die “Good Ol‘ Days”. Einem meiner Kunden gefiel dieses Holster, allerdings bevorzugte dieser einen etwas weniger großen Zuschnitt. Und dann durfte ich mich wieder wie ein Old West Saddlerfühlen. Es musste ein neues Schnittmuster gefertigt werden und dabei sollte die Punzierung der Zeit um 1875 entsprechen. Worauf er jedoch besonderen Wert legte, es durfte kein Basket-Weave-Muster (wie beim EPS-Original auf dem Main-Loop) zu sehen sein, denn das war meinem Cowboy zu “modern”. Weiterhin wollte er eine enge Passform des Holsters haben, exakt ausgelegt für einen COLT SAA Model 1873, 5 ½“ bbl! Auch diesem Mann konnte geholfen werden!
Ein Holster zu fertigen – vom Schnittmuster über den Zuschnitt, das Punzieren, das Einfärben und das Nähen – nimmt mindestens einen halben Arbeitstag in Anspruch.
Aufwändige Punzierungen oder geflochtene Nähte bedeuten nochmals mehr Zeitaufwand.
Ein Gun Belt liegt im gleichen Zeit-Muster.
Das Anfertigen von einem Paar Shot gun Chaps oder Bat Wing Chaps “fressen“ gut und gerne bis zu 4 volle Arbeitstage. Letztlich sollen sie nach Fertigstellung ja der Vorlage entsprechen, dem Kunden sollten sie gefallen und natürlich auch passen!
Old West Outfitter: Langjährige Erfahrung bürgt für Qualität
Mittlerweile bin ich 74 Jahre alt, habe die Sattlerei – neben meinem erlernten Beruf als Dekorateur – bei einem Düsseldorfer Sattler erlernt. Über die Jahre war ich Inhaber von drei Firmen mit Büros in Heinsberg und Düsseldorf. Seit rund 40 Jahren bin ich – zunächst ‘nur so‘ nebenbei, mittlerweile aber ‘nur noch‘ – im Old West Saddlery-Geschäft tätig und arbeite größtenteils mit denselben alten, verlässlichen Werkzeugen, die mir mein Lehrmeister hinterließ.
Wolfgang Oidtmann fertigt in seiner Düsseldorfer Werkstatt kunstvolle Lederarbeiten an.
Und gleich mit übernommen habe ich die Ruhe und Gelassenheit, die man in diesem Metier braucht!
Um ein akzeptables Endprodukt abzuliefern, bedarf es präziser Handarbeit und der dazu gehörigen Zeit:
“ganz wie im Alten Westen!”
See You, Folks!
Zum Schluss noch ein Buch-Tipp von mir:
“Saddleries Of Montana” (Montana’s Makers from Territorial Times to 1940), Lyndes, Reynolds and Sage, ISBN: 978-0-7643-5274-4, Schiffer Publishing, Ltd.
Dieses Buch liegt auf Augenhöhe mit “Packing Iron“; mit seinen fantastischen Informationen und Bildern hat es mich umgehauen. Übrigens ist in diesem allumfassenden Werk auch Joseph Sullivans Sattlerei, in Ft. Benton, erwähnt. Die Replik eines seiner Holster biete ich bereits seit zwei Jahren in meinem eigenen Shop an.
Über den Autor
Wolfgang Oidtmann
Wolfgang Oidtmann ist ein Düsseldorfer Geschäftsmann. Aktuell legt er den Focus auf seinen Leder-Shop.
Seine Arbeiten findet man online auf seiner Internetpräsenz old-west-outfitter.de. Er gilt als der letzte deutsche Sattler, der konsequent in der Tradition des US-amerikanischen Westens seine hochklassigen Produkte von Hand fertigt; mit einer gleichbleibend hohen Leder-Qualität aus deutscher Herstellung; für authentische Repliken und vielerlei Gebrauchsgegenstände aus Leder.
Wenn man ihn einmal ‘Live und in Farbe‘ erleben will (außer in seinem Shop), dann findet man Wolfgang immer wieder auf den Treffen des ‘Western-Bund e.V.‘ oder dort, wo sich die ‘Oldtimer‘ des europäischen Western-Hobbys ihre Rendezvous geben und beim CAS!
(Be)Merkenswertes aus der amerikanischen Geschichte
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In seinem neuen Buch Spotlights On American History, beleuchtet der Autor Wolfgang Horst Reblinsky in insgesamt 45 Kapiteln, besondere Begebenheiten der amerikanischen Geschichte, die nicht in jedem Geschichtsbuch zu finden sind.
Das Motto des Buchs lautet: “Hinter der amerikanischen Geschichte stehen Menschen und hinter diesen Menschen stehen deren Geschichten”.
Reblinsky über Spotlights On American History:
Mit diesem Buch soll kein weiteres klassisches USA-Geschichtsbuch vorgelegt werden, davon gibt es genug! Vielmehr geht es darum, Blitzlichter auf die Begebenheiten der amerikanischen Geschichte zu werfen, die nicht in jedem Buch stehen und die leicht vom Rand der Geschichtsschreibung herunter zu fallen und im Staub des Vergessens zu versinken drohen. Die Geschichten sollen auch typisch sein für die Persönlichkeiten, die Amerika besiedelt haben und die Amerika ausmachen.
Einige der Geschichten werden, mit der freundlichen Genehmigung des Autors, im Beaver Creek Pioneer der Two Rivers Privity erscheinen.
Erhältlich bei Amazon, oder direkt beim tredition® Verlag Online Shop, sowie bestellbar in jeder Buchhandlung Ihres Vertrauens mit der ISBN 978-3-347-36702-9 (Paperback)!
Lockere Geschichten, historisch korrekt und informativ verpackt
Reblinsky beleuchtet in seinen 45 Kapiteln die verschiedensten Aspekte der amerikanischen Geschichte. Im lockeren und informativen Schreibstil widmet er sich beispielsweise der historisch korrekten Etikette des Old West, aber auch moderne Themen prägen das 178 Seiten umfassende Taschenbuch.
Nicht nur Geschichtsinteressierte kommen hier auf ihre Kosten, sondern all diejenigen, die schon immer mal hinter die amerikanische Kulisse blicken wollten!
Von der Two Rivers Privity erfolgt für Spotlights On American History eine klare Leseempfehlung!
Wir kennen und schätzen seine Beiträge, die er unter anderem für das Magazin für Amerikanistik erstellt.
Auch im Magazin für Amerikanistik finden sich spannende und interessante Themen von Wolfgang H. Reblinsky wieder.
Über den Autor: Wolfgang H. Reblinsky
Der Autor, Dipl.Rpfl.(FH) Wolfgang H. Reblinsky, geboren in Fürth/Bayern, ist studierter Fachjurist und Geomant im Ruhestand.
Er befasst sich mit amerikanischer Geschichte und stellt als The Honorable Wolf H. Reblin, Arizona Justice of the Peace die Zeit um 1870 im Arizona Territory dar.
Neben historischen Artikeln im Magazin für Amerikanistik veröffentlicht er auch zu Vintage Automobilthemen mit Amerika-Bezug.
Er lebt mit seiner Frau Beate in Bad Reichenhall und Obertraubling.
Von einem schönen Authentik-Lager im kleinen Kreise
Lesedauer: ca. 9 Minuten.
Samstag, den 31. Oktober 2021
Howdy Folks und Freunde der TRP! Heute wollen wir Euch an unserem kleinen, internen Authentic Camp 2021 teilhaben lassen, welches wir Anfang August, auf Beaver Creek Valley abgehalten haben.
Es tat uns sehr leid, dass das große Camp – wie schon letztes Jahr – aufgrund von Corona leider nicht statt fand. So fand das Authentic Camp 2021 im kleinen Kreise unserer Mitglieder statt, auch wenn wir unsere Gäste gerne dabei gehabt hätten!
In diesem Beitrag geht es uns darum, Euch zu motivieren und bis zum nächsten Jahr durchzuhalten, bis es dann hoffentlich auch wieder für unsere Gäste heißt:
Welcome to Beaver Creek Valley!
Auch die Vorbereitungen zu unserer Veranstaltung waren anfangs durch die Corona-Thematik überschattet. Lange Gespräche mit dem örtlichen Amt waren nötig um zu erfahren, in welchem Rahmen wir uns überhaupt treffen durften. Es folgten gewisse Auflagen, doch Dank der verständnisvollen und großartigen Mitglieder der TRP, konnten wir unsere Zeitreise Corona-konform und unbeschwert genießen.
Von dieser schönen Woche wollen wir Euch heute erzählen.
Die Woche startete mit einem Sommerregen
Das erste Wochenende unseres Authentic Camps startete mit sehr viel Regen! „Mud Roads“, Pfützen und Schlamm soweit das Auge sehen konnte. Die Straßen nach Beaver Creek gaben somit allerdings ein sehr authentisches Bild ab.
Es war damals nicht unüblich, dass die Hauptstraßen von Siedlungen rund um die Uhr voller Matsch und Dreck waren. Durch das ständige Befahren von Postkutschen, Karren und anderen Wagen, hatte das Gras kaum eine Chance nachzuwachsen. Befestigt wurden diese Straßen meist erst sehr viel später, ab der Jahrhundertwende. In größeren Städten hatte man das Glück, zumindest auf gepflasterten Wegen voranzukommen. Und so trug das Wetter am Anfang der Woche zu einem charakteristischen Gesamtbild bei!
Der Regen verabschiedete sich jedoch bald mit einem gigantischen Regenbogen und kündigte uns schönes Wetter an, das sich für den Rest der Woche halten sollte. Die Stimmung stieg und vertrieb die Sorge um ein verregnetes Camp.
Authentische Küche – Wie in den alten Tagen
Die Woche begann mit einem außergewöhnlichen Mahl. Dazu machten sich vorweg einige Siedler auf den Weg, um in den nahegelegenen Wäldern einheimische Pilze zu suchen. Natürlich wurden sie – Dank des Regens – fündig und wir konnten unserer Mahlzeit eine ordentliche Portion frisch gesammelter Pfifferlinge hinzufügen.
Wer sich an dieser Stelle fragt, ob die Nudeln in diesem Gericht wohl auch in die jeweilige Epoche passen, den können wir beruhigen!
Bereits in den 1780ern, ließ sich niemand geringeres als Thomas Jefferson höchstpersönlich, seine erste Portion “Pasta” in einem Pariser Restaurant schmecken. Jefferson war seither ein großer Nudel-Fan und ließ sogar Kistenladungen zurück nach Amerika schicken.
Im Jahr 1798 eröffnete schließlich die erste Pasta Fabrik in Philadelphia. Nudelgerichte waren zu dieser Zeit jedoch dem wohlhabenden Bürgertum vorbehalten, da die Verfügbarkeit sehr begrenzt war. Die Arbeiterschaft hingegen, kam erst in der Zeit um den Amerikanischen Bürgerkrieg (ab den 1860ern) in den Genuss von Makkaroni, als mehr Fabriken eröffneten und der Import aus Ländern wie Sizilien nicht mehr notwendig war.
In dieser Woche gab es noch viele hervorragende Speisen, die wir gemeinsam zubereiteten und zusammen an einer großen Gemeinschaftstafel einnahmen.
Da war z.B. ein wohlschmeckender Geflügeleintopf oder der legendäre „Irish Stew“, um nur einige zu nennen. So gab es auch auf dem Authentic Camp 2021 wieder allerlei genüssliches für den Gaumen!
Natürlich haben wir nicht nur gegessen, sondern haben uns die Zeit mit allerlei Kurzweil vertrieben.
Pochen, Fotoshootings und entspannte Saloon Abende
Für uns neu entdeckt haben wir das Pochspiel! “Pochen”, wie es auch genannt wird, war schon im Mittelalter ein beliebtes Freizeitvergnügen und wurde bereits 1441 erstmalig in Straßburg erwähnt. Französische Einwanderer brachten “Poque” – wie es dort genannt wurde – nach Amerika, woraus sich das spätere Poker entwickelte.
Über das Lager hinweg waren Groß und Klein schnell am Gambling Table, wenn jemand zum “Pochen” aufrief!
Bei diesem herrlichen Wetter lag es natürlich nahe, dass unsere Cowboys früher als geplant vom „Hard working day“ zurückkamen und gemäß ihrem Cowboy-Code ihre Damen zu einem Spaziergang in den Abend einluden.
Doch nicht nur bei den Cowboys lud das warme Licht zu tollen Fotos ein.
Nach einem gemeinsamen und ausgiebigen Abendmahl wurde je nach Belieben erst einmal entspannt. Als dann der Abend hereinbrach, wurde sich fein gemacht und man traf sich zu einem gemeinsamen Saloon Besuch wieder.
Nach des Tages Müh und Plag trafen sich hier alle, es wurde gefeiert, diskutiert, gelacht, Karten gespielt, dabei das ein oder andere Getränk zu sich genommen und natürlich durfte das miteinander Musizieren nicht fehlen. Hierzu eingeladen war jeder der ein Instrument spielen konnte und heraus kamen viele schöne Songs, wie beispielsweise dieser hier:
Lil’ Liza Jane – Beaver Creek Valley Ramblers – Live at the Frontier Tavern
Besuch im Museum für Militärtradition in Weidenberg
Nach einem ausgiebigen Frühstück starteten wir in einen neuen Tag!
Diesen Tag reservierten wir uns für eine geplante Museumsführung und kehrten dazu kurzfristig in die heutige Realität zurück. Der Besuch im Museum für Militärtradition in Oberfranken, Weidenberg, wurde von unserem Freund und Museumsleiter Martin Götz organisiert. Er führte uns durch die verschiedensten ausgestellten Epochen, bis hin zur Neuzeit.
Viele der ausgestellten Stücke waren mit Miniaturen untermalt. Diese, in akribischer Handarbeit gefertigten Figuren, wurden in Dioramen untergebracht und ergänzten das Gesamtbild.
Als Besucher konnte man sich somit ein besseres Bild machen, wie die Armeen und Milizen aufgestellt waren. Man bekam ebenso einen guten Eindruck, wie Kleidung und Ausrüstung zusammenspielten und auch wie die Kriegsschauplätze der damaligen Zeit aussahen.
Wir können einen Besuch des Museums ohne Einschränkungen empfehlen! Nicht nur Militär-Interessierte kommen auf ihre Kosten, sondern auch all diejenigen, die schon immer mehr über die Gegend allgemein erfahren wollten.
Auch wir konnten einiges dazulernen und danken Martin sehr herzlich, dass er sich Zeit für uns genommen hat!
Lagerfeuergeschichten & High-Tech im Wilden Westen
Als der Abend an diesem Tag hereinbrach, trafen sich alle anwesenden am Lagerfeuer und lauschten den Geschichten des örtlichen Bürgermeisters Hans Walter a.k.a. Mr. Catlin.
Er erzählte uns von längst vergangenen Zeiten, als Napoleons Truppen die Region um Kastl unsicher machten und wie der Krieg sowohl das Gebiet, als auch die Menschen veränderte. Aber auch die ein oder andere skurrile Wirtshausgeschichte, sowie mystische Sagen rund um den Rauen Kulm, prägten den Abend.
Am folgenden Tag hatten wir einiges vor! Dazu luden wir unseren Freund und Photographer Robert der Panorama Videoproduktion nach Beaver Creek Valley ein. Mit der Hilfe eines technischen Großaufgebots, bestehend aus Video- und Fotokameras, sowie Beleuchtung und Mikrofonen, wurden die Mitglieder der TRP kurzzeitig zu Protagonisten in einem kleinen Kurzfilm.
Was wir dort genau umgesetzt haben, bleibt zu diesem Zeitpunkt noch geheim! So viel können wir allerdings schon einmal verraten: Es hat mit der Erscheinung eines Buches zu tun, dessen Autor ein sehr guter Freund der TRP ist.
Doch damit nicht genug: Robert beleuchtete auch das Indian Territory von Beaver Creek Valley ganz genau! Dort begleitete er eine Lakota Dame bei der Zubereitung einer authentischen Mahlzeit. Wir freuen uns sehr auf das fertige Material, das wir im Beaver Creek Pioneer natürlich vorstellen werden!
Es entstanden im Verlauf des Authentic Camps 2021 wieder sehr schöne Bilder, bspw. die Reihe “The Law of Beaver Creek Valley”, bei der die Gesetzeshüter von Beaver Creek Valley vor dem Sheriff Office ihre Stärke präsentierten.
Das Ende unseres Trails
Kurz bevor sich am letzten Tag die allgemeine Aufbruchstimmung breit machte, erhielten wir noch Besuch aus dem ganz hohen Norden. Eine Delegation kanadischer Mounties besuchte Beaver Creek Valley. Die “Red Serges” fielen vor unserem Fort McKenzie natürlich auf und es entstanden auch hier sehr schöne Aufnahmen!
Wir danken allen, die sich am gefühlt wärmsten Tag der Woche in die Uniformen gezwängt haben – das Ergebnis spricht allerdings für sich:
Alles in allem können wir sagen, dass wir auf dem Authentic Camp 2021 eine brilliante, wunderschöne und ereignisreiche Zeit hatten. Es tat sehr gut, wieder einmal in der Gemeinschaft zusammenzukommen, sich auszutauschen und eine schöne gemeinsame Zeit verbracht zu haben. Wir freuen uns auf das nächste Jahr, wenn wir diese Zeit hoffentlich auch wieder mit unseren geschätzten Gästen verbringen dürfen!
Bleibt gesund und haltet Euer Pulver trocken!
So long, Chet McCay & Colton White – Beaver Creek Pioneer
Nebraska Territory, 1862. Inmitten eines Schneesturms poltert ein gewisser James Butler Hickok in eine eingeschneite Pferde-Station. Der damals 25 Jahre alte Taugenichts, Spieler und Tagelöhner hat seine Rolle im gerade begonnenen Sezessionskrieg noch nicht eingenommen. Da begegnet er in diesem gottverdammten Outpost rein zufällig fünf Outlaws. Einer von diesen Unglücklichen begeht den Fehler und streift Hickoks Fell-Mütze von dessen Kopf. – Was nun folgt, ist eine Sequenz von 20 Sekunden; zwischen Minute 8:37 und Minute 8:57; im Kult-Western “Wild Bill“; Hauptrolle Jeff Bridges … – Am Ende der Szene hat es die Outlaws allesamt erwischt und ein knochen-trockener ‘Wild Bill‘ Hickok spricht den berühmten Satz und gleichzeitig das Credo eines jeden Old West Buffs; frei übersetzt:
Never touch another man’s hat! – Lass die Finger vom Hut deines Gegenübers!
– James Butler Hickok in “Wild Bill“ mit Jeff Bridges
Ein alter STETSON Cowboyhut aus dem Fundus einer ‘Movie-Town‘ in New Mexico, U.S.A.; in Glanzzeiten verkaufte STETSON 3 Millionen Hüte im Jahr.
Der Cowboyhut als Kennzeichen der Persönlichkeit
Nichts vergleichbar Anderes kennzeichnet den Western-Hobbyisten – Abteilung ‘Cowboy‘ – derart eindeutig, wie der Hut, den er trägt! Als ich in den 1970er Jahren zum Hobby fand, überschlugen sich die Ratgeber, die mir bei der Zusammenstellung meines Outfit zur Seite standen, mit ihrer Sachkenntnis. Aber nur in Einem waren sich diese ‘Old Timer‘ einig: Der Hut musste zu mir und meinem ‘Alias‘ passen! Und es musste natürlich ein STETSON sein! Und da ich einen einfachen, namenlosen Cowboy darstellen wollte, lernte ich das Ur-Gestein des ‘US-American Cowboy Hat‘ kennen: den ‘Boss of the Plains‘; oder, wie man ihn auch nennt, den ‘Austral‘, den ‘Mormon Hat‘ oder einfach nur den ‘Open Crown‘.
Zwei STETSON Hats: ein brauner, niedriger ‘Open Crown‘ im “Scout-Stil“; und ein schwarzer ‘Boss Of The Plains‘ in 4x Buffalo Quality.
Zwei weitere ‘Open Crown‘-Exemplare; der schwarze Hut kommt im “Preacher Style“; der helle im typischen, abgenutzten “Drover Style“.
Die Hutform – Spiegelbild eines harten Lebens
Durch das dauernde Anfassen des Hutes, die permanent einwirkenden Witterungseinflüsse und die Zweckentfremdung der Kopfbedeckung – er musste sowohl als ‘Tränk-Eimer‘ fürs Pferd als auch als ‘Kopfkissen‘ für den erschöpften Cowboy herhalten – verlor das gute Stück recht schnell seine ursprüngliche Form. Jedoch der leicht neu zu formende Filz machte es den Drovern möglich, ihre Hüte immer wieder ‘in Form‘ zu bringen. Und so entstanden die vielen verschiedenen Hut-Formen, die letztendlich, eine jede für sich, als Erkennungszeichen ihrer Besitzer galten.
Viele Hüte fanden ihren Weg vom Militär in die Bunkhouses der Ranches. Dabei handelte es sich oftmals um breitrandige Offiziers-Hüte, deren Kronen ebenfalls durch eine besondere Höhe auffielen.
Imposante Krempen-Breiten von 4 ½“ und Kronen-Höhen von 6 ½“ geben ihren Besitzern viel Raum, diese Hüte individuell zu ‘stylen‘.
John B. Stetson – Hutmode für Cowboys & Gentlemen
Nachdem John B. Stetson ab dem Jahr 1865 begonnen hatte, in seiner Firma in Saint Joseph, Missouri, unter anderem Hüte herzustellen und auf einen ‘hungrigen Markt‘ zu werfen, war der Siegeszug des ‘STETSON‘ Cowboyhut unaufhaltsam. Die Cattle Drives aus dem Süden in die Schlachthöfe des Mittleren Westens der noch jungen U.S.A. hatten in den 1850er Jahren begonnen. Und die jungen ‘Drover‘ – oder auch ‘Cow-Boys‘ – trugen zunächst noch die Kopfbedeckungen zum Beispiel ihrer Väter, die diese aus der ‘Alten Welt/ Europa‘ mitgebracht hatten: Kappen, gestrickte Woll-Mützen oder Hüte von Städtern und Bauern. Auch waren Hüte mexikanischen Ursprungs dabei.
Ein Traditionsunternehmen auf dem Vormarsch
Aber all diesem Equipment fehlte in der Masse die Größe und die ausladende Hut-Krempe, die ihren Träger vor den Wetter-bedingten Urgewalten auf einem Vieh-Treck schützten. – John B. STETSON hatte die Lösung parat. Seine Produkte boten eine Hut-Krone, deren Höhe ‘viel frische Luft unter der Kuppel‘ gewährleistete; und eine Krempe, die das Gesicht vor direkt einfallender Sonnenglut schützte und den Regen abtropfen ließ. Weit über das Ende der legendären Cattle Drives, die zu Beginn des 20sten Jahrhunderts endeten, verkaufte und verkauft ‘seine‘ Company bis heute den legendären Stetson, wie ihn der Cowboy und der Hobbyist lieben; allerdings mit wechselnden Produktionszahlen; mit wechselnder Qualität und mit einer stets wechselnden Verkaufs-Philosophie:
In den 1880er Jahren war die Zielgruppe die ‘Cowboys‘; nach der Jahrhundertwende waren es die Film-Industrie und die Schickeria; und heute scheint die STETSON Co. einen Weg zu suchen, die Tradition und heutiges Konsum-Verhalten in Einklang und auf ein vernünftiges Level bringen zu wollen …
Ganz besonders Western Ladies legen Wert auf eine gepflegte Kopfbedeckung! Da kann sich manch ein Cow-Boy eine Scheibe abschneiden!
Ein Querschnitt durch die ‘Hut-Mode‘ der Western-Hobbyisten; in der Mitte der legendäre deutsche Old West Saddler Willi Baumann, † 2015.
Der Saloon als Laufsteg. Die Bilder wurden von mir (autorisierter Berichterstatter) beim ‘Western Council 2004‘ fotografiert und tragen mein Copyright.
Der Cowboyhut ist mehr als nur ein “Hobby”
Seit ich im Hobby aktiv bin, sind Hunderte von Hüten durch meine Hände gegangen. Ich habe sie gesammelt, habe mit ihnen gehandelt; und ich habe sie an Freunde verschenkt. Das ganze “Dilemma“ dauert bis heute an!
The Boss Of The Plains
The Montana Peak
The High Telescope
The Lawman
The Tom Horn
The Open Crown
The Tycoon
The Gus
The Puncher
Die Slideshow zeigt einen Querschnitt durch die gängigen Hutformen im Western-Hobby. Erlaubt ist was gefällt … und was man bezahlen will!
Wenn Ihr mehr über die angesagten und aktuellen Hut-Hersteller, über Filz-Qualitäten, über die ‘Self-made‘ Restaurierung von Hüten oder den Umgang und die Wertschätzung ‘in Sachen Western Hat‘ erfahren wollt, dann sagt Bescheid. Ich würde mich gerne weiterhin mitteilen, Euer
P e t e a.k.a. marshdillion
Über den Autor
Peter Jakob Klein a.k.a. marshdillion
Pete ist seit 50 Jahren im ‘Western Reenactment‘ zu Hause; er ist freier Hörfunk- und TV-Journalist und befindet sich mittlerweile im Ruhestand; gearbeitet hat er für die Sender der ARD.
Wenn es um Themen des ‘Western-Hobbys‘ oder des ‘Cowboy Action Schießens‘ geht, dann findet man seine Beiträge u.a. in der VISIER.
Wenn im Frühling die Temperaturen langsam wieder steigen und die Pflanzen anfangen ihre Blätter und Blüten auszubilden, dann ist auch für den Brauer die perfekte Zeit um Bier anzusetzen. Das Rezept, das wir hier vorstellen, hat jedoch nichts mit Hopfen und Malz zu tun, sondern basiert auf den jungen Trieben der Fichte.
Auch ich habe den Frühling genutzt, um mich einem langersehntem Projekt zu widmen – der Herstellung von Spruce Beer.
Bereits zu Kolonialzeiten, diente die Fichte als wichtiger Vitamin-C Lieferant und ist auch heute noch in vielen traditionellen Gerichten zu finden. In einer einfachen Schritt für Schritt Anleitung kommst auch du zu deiner eigenen Abfüllung eines leckeren “Spruce Beer”.
Die Geschichte des Spruce Beer
Bereits in 1536 trank der französische Entdecker Jacques Cartier einen Tee von einem Nadelbaum, den die Sankt-Lorenz-Irokesen Aneda nannten. Der Tee lieferte eine erstaunlich hohe Menge an Vitamin-C, welches vor allem an Bord von Schiffen fehlte und dadurch zu Skorbut führen konnte.[1] Doch wer gibt sich auf lange Sicht mit Tee zufrieden, wenn es auch Bier sein kann?
Die Britische Royal Navy nutzte im 18. Jh. diese Erkenntnis und fügte Fichtenzweige an die vorhandenen Schiffsladungen an Bier hinzu, um sich vor der Krankheit zu schützen.[2]
Der französische Entdecker Jacques Cartier.
Alkoholhaltiges Spruce Beer war vor allem in den Dreizehn Kolonien Amerikas, sowie Ost-Kanada weit verbreitet. Dieses Bier wurde vor allem mit Rot- oder Schwarzfichte angesetzt.[3]
Eine illustre Runde in einer charakteristischen Taverne – John Greenwood 1755
Fichten sind immergrün, das heißt sie verlieren im Winter ihre Nadeln nicht. Gerade das war damals ein enormer Vorteil, da die Herstellung des Bieres beinahe zu jeder Jahreszeit möglich war.
Junge Fichtentriebe – Im Frühling lohnt sich das Sammeln!
Gerade zur Frühlingszeit, Ende Mai, Anfang Juni, bildet die Fichte junge Triebe aus, die besonders intensiv schmecken. Dieses Aroma will man definitiv im Bier haben. Die Triebe können theoretisch direkt vom Baum genascht werden, sie schmecken leicht säuerlich und sind ein guter Energielieferant.
Doch Vorsicht! Kenne deinen Baum!
Bevor man sich zum Sammeln aufmacht, sollte man sicher sein, dass es sich bei der Ausbeute auch um die Triebe der Fichte handelt. Als einen Kandidaten, mit dem man die Fichte verwechseln kann, wird immer wieder die hochgiftige Eibe aufgeführt. Wenn man die beiden Gewächse jedoch direkt vergleicht, sieht man einen definitiven Unterschied. Ein bebilderter Pflanzenführer schafft hier Sicherheit. Wird die Fichte mit den sehr ähnlichen Tannen verwechselt, ist das nicht weiter tragisch, denn auch deren Triebe sind essbar.
Die hochgiftige Europäische Eibe (links) und die essbare Fichte mit jungen Trieben (rechts)
Zum Brauen von etwa 8l Bier, habe ich etwa vier Hände voll Fichtenspitzen gesammelt und dabei darauf geachtet, an den jeweiligen Ästen gleichmäßig abzuernten, um den Baum nicht zu sehr zu belasten.
Die jungen Triebe der Fichte.
Der Brauprozess – Vom Rohprodukt bis zum fertigen Bier
Jetzt geht es ran an den Humpen – so ein Bier braut sich schließlich nicht von alleine! Das Meiste erledigt allerdings tatsächlich unsere Bierhefe für uns. Doch zuvor muss ein bisschen was vorbereitet werden.
Was wird gebraucht?
Zwei 8l Töpfe mit Deckel
Eine Schöpfkelle
24 leere Bierflaschen (0,33l)
Ein Trichter zum Abfüllen
Bierhefe
ein Kronkorken-Set
Isopropanol 99,9% zum Desinfizieren
ein Abtropfgestell für die Bierflaschen
500ml Ahornsirup
150g brauner Zucker
4 Hände voll frischer Fichtentriebe
Die Grundregel, die immer eingehalten werden sollte, ist Sauberkeit! Deswegen empfehle ich wärmstens, sämtliches Equipment und auch die Hände vor dem Brauprozess zu desinfizieren.
Zunächst sollten die frisch gesammelten Fichtentriebe grob von Schmutz gesäubert werden. Danach einfach mit kaltem Wasser waschen.
Die gewaschenen Triebe kommen in einen sauberen, desinfizierten Topf mit 8l Wasser und werden ca. 30 Minuten lang gekocht.
Anschließend werden sämtliche Triebe restlos aus dem Topf entfernt.
Dem entstandenen Sud werden 500ml Ahornsirup und 150g Zucker zugeführt.
Den Sud gut umrühren und weitere 15 Minuten köcheln lassen.
Im Anschluss den Sud von der Kochstelle nehmen und auf Raumtemperatur abkühlen lassen.
Die Hefe gemäß Packungsanleitung in etwas Wasser auflösen und sanft mit dem (desinfizierten) Finger umrühren.
Wenn der Sud etwa auf Raumtemperatur abgekühlt ist, die aufgelöste Hefe beigeben und langsam umrühren.
Den Sud nun mit geschlossenem Deckel ca. 12 Stunden gären lassen.
Nach der Ruhezeit hat die Hefe ordentlich gearbeitet, meist erkennbar an bereits aufsteigenden CO2 Bläschen. Meine Bierhefe sinkt von Natur aus auf den Boden des Topfes und bildet ein Sediment. Nun kommt der zweite Topf zum Einsatz. Das junge Bier wird nun vorsichtig mit der Schöpfkelle von der Sedimentschicht getrennt.
Je nach Hefe Art ist dieser Prozess jedoch optional. Bei Hefen, die speziell für die Flaschengärung ausgelegt sind, kann nochmal umgerührt werden, damit wieder eine homogene Masse entsteht. So ist sichergestellt, dass beim Abfüllen in jeder Flasche die gleiche Menge Hefe vorhanden ist. Ist die Menge ungleichmäßig verteilt, können einzelne Flaschen unter Umständen platzen.
Ob mit oder ohne Hefe – jetzt kann in die Flaschen abgefüllt und verkorkt werden.
Nach 3 bis 5 Tagen ist das Spruce Beer trinkfertig!
Die Flaschen sollten während der “Reifung” an einem zimmerwarmen, dunklen Ort stehen – am besten so, dass im Falle einer Flaschenexplosion nichts passieren kann. Weil ich die Lust verspürte, habe ich in der Zwischenzeit ein Flaschenlogo designt.
Nach bereits drei Tagen hat sich genügend Kohlensäure angereichert, die das Bier zu einem Genuss macht. Vor dem Servieren noch einmal ab in den Kühlschrank, denn niemand möchte warmes Bier!
Allzulange sollte das Spruce Beer jedoch nicht in den Flaschen gelagert werden. Die Hefe arbeitet in der Regel so lange, bis der Zucker vollständig umgesetzt wurde. Das führt zu einem höheren Ausstoß an Kohlenstoffdioxid, der sich in der Flasche ansammelt. Das drei Tage lang gereifte Bier wird zudem etwas süßer schmecken, als das 5 Tage lang gereifte.
Mein “Sweet Spot” lag bei etwa vier Tagen. Das Bier schmeckte nicht mehr allzu süß und die Menge an Kohlenstoffdioxid war nach meinem Empfinden genau richtig.
Geschmacklich war das Bier hervorragend! Beschreiben lässt sich das Endprodukt allerdings nur sehr schwer. Durch die Fichtentriebe bekommt das Bier eine leicht harzige Note, die allerdings keineswegs unangenehm ist, sondern eher erfrischend! Andere Hobbybrauer vergleichen das Spruce Beer mit Cola-Weizen, was ich allerdings nicht nachvollziehen kann. Durch den Ahornsirup und den Zucker hat es zwar noch eine süßliche Note, schmeckt aber eben einzigartig!
Cheers!
Früher verlief der Prozess etwas anders…
Früher wurde natürlich etwas anders und vor allem wesentlich weniger sauber gearbeitet. Der Sud wurde teils mit ganzen Fichtenzweigen abgekocht, mit Zuckerrübensirup, Zucker oder Ahornsirup versehen und in Fässer abgefüllt. Die “Fremdhefen” an den Zweigen haben dann den Brauprozess angestoßen. Das ist natürlich immer ein bisschen heikel, denn das Bier kann durch diese Hefen schnell in eine unangenehme Richtung kippen und ungenießbar werden.
Ich habe mich auch bewusst gegen Zuckerrübensirup entschieden, weil der Eigengeschmack hiervon zu dominant gewesen wäre.
Übrigens – Mit Fichtenspitzen kann man super kochen!
Fichtenspitzen eignen sich nicht nur zur Herstellung von leckerem Bier, man kann sie auch super in der Küche verwenden. Ein wirklich simples und gleichzeitig unglaublich leckeres Gericht ist Ofenlachs mit “Spruce Tips”, Pellkartoffeln und Sour Creme.
Bon appétit
Spruce Tips Ofenlachs mit Pellkartoffeln und Sour Creme. Das Spruce Beer klappt super als Getränk dazu!
Den Lachs dazu mit der Haut nach unten in eine Auflaufform geben, salzen, pfeffern, mit den Fichtentrieben übersähen und ca. 30 Minuten bei 200°C backen. Als Beilage, Kartoffeln mit Schale im Wasser kochen, bis sie gar sind. Dazu Sour Creme servieren. Fertig!
Der Winter ist bei uns die Jahreszeit der laufenden Nase und der ständig kalten Hände. Der Schnupfen plagt uns und wir werden krank. All das ist bei Weitem nichts Außergewöhnliches und wir wissen mittlerweile sehr gut, wie wir uns wieder kurieren können. Doch wie ist man eigentlich im Alten Westen mit Krankheiten und Gebrechen umgegangen?
Sicherlich gab es zu dieser Zeit bereits praktizierende Ärzte, doch unter sie mischten sich auch die ein oder anderen Quacksalber und Scharlatane, die sich einen renommierten Ruf aufbauen konnten. Mit der Heilwirkung von Magie in Kombination mit extravaganten Zutaten, verschafften sie sich über das unwissende Volk ihren Profit.
Schließlich taten reißerische Produktnamen wie “Ägyptischer Regulierungstee” (Egyptian Regulator Tea) und Medizinshows ihr übriges, um zum Kauf anzuregen.[1]
Doch wer waren diese Männer und Frauen und wie konnten ihnen so viele Menschen auf den Leim gehen?
Großbritannien und der Quacksalber Boom in Amerika
Im 17. und 18. Jahrhundert hatten die Menschen immer noch wenig Verständnis für die Ursachen von Krankheiten. Deshalb war es nicht verwunderlich, dass sogenannte Patentmedizin den Markt eroberte – zunächst in Großbritannien und anschließend in den britischen Kolonien Nordamerikas. Im Gegenzug zu lokal produzierten und verwendeten Heilmitteln wurde für diese Mittel die große Werbetrommel gerührt. Teilweise mit echten königlichen Patenten versehen, schufen sie Vertrauen bei der Bevölkerung und fanden vor allem ab dem Anfang des 18. Jahrhunderts einen entsprechend großen Absatz.[2]
Bis 1830 listeten britische Parlamentsakten über 1.300 verschiedene patentierte “Medikamente” auf, von denen die meisten nach modernen Maßstäben nichts weiter waren, als das Gepansche von Quacksalbern.[2]
Während der Amerikanischen Revolution und nach dem War of 1812, verlor der Britische Markt jedoch an Einfluss in Amerika. Die entstandenen Lücken wurden allerdings schnell mit Amerikanischen Produkten gefüllt, um sich von England abzusetzen. Die goldene Ära der in Amerika produzierten Mittel befand sich dabei in den Jahren nach dem Bürgerkrieg ab 1865.[2]
Alles eine Frage des Marketings
Unter den ersten Produkten, die in Massen hergestellt wurden, fiel unter anderem “Daffy’s Elixir”. Der Erfinder des Trankes, ein englischer Pfarrer mit dem Namen Thomas Daffy, soll das Gebräu bereits im Jahre 1647 zu Papier getragen haben. Nach seinem Ableben führte seine Tochter Catherine zusammen mit einigen seiner Verwandten die Marke weiter. Das Produkt, das ursprünglich nur gegen Magenverstimmungen helfen sollte, wurde bereits zu Lebzeiten Daffy’s nach und nach weiter entwickelt, bis es schließlich gegen sämtliche Krankheiten helfen sollte. Es trug daher auch den Namen Elixir Salutis – der Trank der Gesundheit.[3]
Flasche von Daffy’s Elixir Salutis (mitte).
Als dann einflussreichere Companies die Rechte am Elixier für sich beanspruchen konnten, gelang der Durchbruch in Amerika. Die Marke wurde schließlich so berühmt, dass sie sogar in Charles Dickens Buch Oliver Twist erwähnt wurde.[3]
Die Inhaltsstoffe des Tranks halfen selbstverständlich nicht gegen die Vielzahl an Krankheiten, wie ursprünglich angepriesen und doch schaffte man einen großen Absatz in England und Amerika.
Die Zutaten eines “unwiderstehlichen Produktes”
Die meisten Tränke und Tinkturen der Quacksalber bestanden hauptsächlich aus gängigem Trinkalkohol, wie z.B. Brandy. Dieser wurde oftmals mit diversen Kräutern, Opium und in manchen Fällen Kokain vermischt.[5]
Nahm man ein solches Gebräu zu sich, verschaffte das meist eine Linderung der Symptome, da Opium bspw. wie ein starkes Schmerzmittel wirkte. Jedoch wurde damit nicht im geringsten die Ursache der jeweiligen Krankheit kuriert. Schließlich versprachen die Mixturen nicht nur gegen den “einfachen Schnupfen” zu helfen, sondern maßten sich an, auch gegen komplexe Krankheitsbilder zu wirken.[2, 3]
Vor allem der Gebrauch von Opium war zu dieser Zeit keineswegs neu, sondern fand bis in das frühe 19. Jahrhundert eine breite Verwendung, auch in der Medizin. Neben der schmerzstillenden Wirkung, half es gegen Durchfall und förderte den Schlaf.[4]
Opium im Apotheker-Behältnis (links) und als Pflanze in freier Wildbahn (rechts).
Die Nebenwirkungen einer falschen Dosierung oder eine dauerhafte Einnahme, konnten jedoch verheerend sein: Vom Gewichtsverlust durch Appetitlosigkeit, über Muskelschmerzen, konnte letztlich auch der Tod durch Atemlähmung eintreten. Es war zudem nicht unüblich, dass die Konsumenten der Tinkturen abhängig wurden. Die Einnahme konnte sich ebenfalls schwer auf die Psyche niederschlagen, einhergehend mit starken Persönlichkeitsveränderungen, bis hin zur Apathie.[4]
Der Deutsche Einwanderer William Radam, ging sogar so weit, dass er stark ätzende Schwefelsäure mit Rotwein verdünnte.
Geboren war der “Mikrobenkiller” Trank, der es laut Aussage Radams ermöglichte, “jede Art von Krankheit zu heilen”.[2, 5]
Sowohl die kurzzeitige Linderung der Beschwerden, als auch die Abhängigkeit nach Alkohol, Opium oder Kokain waren wohl Grund genug, dass die Produkte regelmäßig konsumiert wurden. Schließlich fühlte man sich nach der Einnahme tatsächlich besser und spürte ein gewisses Verlangen nach mehr von der wundersamen Medizin. Das große Erwachen kam jedoch wohl erst dann, als man merkte, dass die eigentliche Krankheit nicht verflog oder gar neue Beschwerden hinzu kamen.[5]
Die Medizinshows
In den Amerikanischen Kolonien tauchten bereits vor 1772 reisende Hausierer auf, die hauptsächlich durch ländliches Gebiet zogen, um ihre dubiosen Medikamente zu verkaufen. Im Zuge dessen wurde ein Gesetz erlassen, das ihre Aktivitäten verbat.[5]
Im Laufe des 19. Jahrhunderts wechselten groß aufgemachte Shows einzelne fahrende Händler ab. Die Darbietungen wurden dabei immer spektakulärer aufgezogen und fanden nicht nur vor Verkaufswagen, sondern stellenweise auch in großen Zelten, sowie Theatersälen statt. Während der Salesman seine potente “Medizin” anpries, wurde er oftmals von Artisten und Musikern unterstützt. Das fand vor allem bei der ländlichen Bevölkerung großen Anklang, da Unterhaltung in solchem Ausmaß nur rar gesät war.[5]
Historische Darstellung von Quacksalbern. Two Rivers Privity in Beaver Creek Valley.
Die beiden größten und wohl auch erfolgreichsten Medizinshows, waren Hamlin’s Wizard Oil Company und die Kickapoo Indian Medicine Company. Die Hamlin’s Wizard Oil Company hatte dafür eigens designte Wagen mit eingebauten Orgeln und zusätzlichen Platz für Tänzer. Poster, Fyler und ausgefallene Werbesprüche taten ihr übriges.[6]
Poster von Hamlin’s Wizard Oil (1890).
Die Kickapoo Indian Medicine Company übte eine Show ein, die auf vorgetäuschten Zeremonien der American Natives zurückgriff. Falsche Repräsentanten des durchaus echten Stammes übersetzten für die Natives und verkauften “Sagwa”, die wohl bekannteste Quacksalber-Medizin seiner Zeit.[5, 7]
Wie man dem Quacksalber auf die Schliche kam
In den Niederlanden wurde im Jahr 1881 die erste Vereinigung gegen Quacksalberei gegründet, was sie zur ältesten ihrer Art machte. Die Niederlande waren auch eines der ersten Länder, die Medizin über den Staat regulierten.[2]
In den USA schrieb das Boston Medical And Surgical Journal 1875:
Wenn es Satan jemals gelungen ist, eine größere Menge an konzentrierter Verlogenheit in einen Satz Menschenkörper zu pressen, dann ist es, vor jeder anderen Beschreibung, in den Werbe-Quacksalbern.
Tinkturen mit ausbleibender Wirkung für eine Krankheit, wurden unter der Bevölkerung bald allgemein als “Snake Oil” bezeichnet. Der Begriff geht unter anderem auf Clark Stanley’s Snake Oil Liniment zurück, meint jedoch breit gefächert die wirkungslosen Elixiere der Quacksalber.[2]
Clark Stanley’s Snake Oil Liniment (ca. 1905).
Jedoch waren auch nicht alle dieser Medikamente wirkungslos. Turlington’s Balsam of Life beispielsweise hatte tatsächlich auch positive Eigenschaften. Bis in das frühe 19. Jahrhundert wurde das Medikament unter diesem Namen verkauft und ist in den britischen und amerikanischen Arzneibüchern als “Zusammengesetzte Tinktur aus Benzoin” zu finden. Man geht jedoch davon aus, dass die Entdeckung der Vorteile des Balsams lediglich ein Zufall war und erst im Nachhinein bekannt wurden.[2]
Wenn wir an die Thanksgiving Tradition denken, dann verbinden wir das mit Wohlbefinden, dem Zusammensein mit der Familie und einem leckeren Festmahl. Wir bereiten uns Tage vorher auf die Festivität vor, haben Stress beim Einkaufen und dekorieren das Haus mit Kürbissen und anderen herbstlichen Utensilien. Am Ende hoffen wir, dass der Truthahn im Ofen gelingt und sind schließlich froh, wenn die Familie das Haus gesättigt wieder verlassen hat.
Doch wofür bedanken wir uns eigentlich?
Über die Wurzeln der Thanksgiving Tradition gibt es bis heute unterschiedliche Ansichten. Ein bestimmtes Ursprungsland auszumachen, fällt an dieser Stelle auch nicht leicht. Es gibt das wortverwandte Erntedank-Fest in Deutschland und auch in Ländern wie Liberia, Grenada, Brasilien und sogar Japan wird ein vergleichbares Fest gefeiert. Die Gemeinsamkeit basiert dabei stets auf der Danksagung und der Opfergabe für eine erfolgreiche Ernte.
Das erste “Thanksgiving” in Amerika
Richtet man den Blick auf Nordamerika, belegt die Geschichte bereits am 23. Mai 1541 die erste Erntedankfestlichkeit. Abgehalten wurde sie unter Francisco Vásquez de Coronado, einem spanischen Conquistador (spanisch und portugiesisch conquistador = „Eroberer“). Coronado war mit einer ca. 1500 Mann starken Gefolgschaft in der Gegend des heutigen Texas unterwegs, auf der Suche nach Zivilisationen und großen Reichtümern, so wie viele andere “Conquistadores” zu seiner Zeit.
Francisco Vásquez de Coronado galt als der erste Europäer, der unter anderem den Grand Canyon und den Colorado River entdeckte.
Anstatt des erhofften Reichtums, fand er lediglich seine desillusionierten und hungernden Leute vor. Coronado konnte von Glück sprechen, als ihm Natives der Caddo Häuptlingstümer begegneten, die ihm und seiner Truppe mit Nahrung aushalfen. Um dieses Ereignis zu feiern, wurde gemeinsam mit der indigenen Bevölkerung eine katholische Messe zur Danksagung gehalten.
Technisch gesehen kann man in diesem Fall vom “ersten Thanksgiving” Amerikas sprechen. Allerdings geht die Tradition, die wir heute kennen von einem anderen geschichtlichen Ereignis aus.
Die Not der amerikanischen Pilgerväter – Der Ursprung des heutigen Thanksgiving
Wie auch die Geschichte von Coronado, beruhte die Ausgangssituation der puritanischen Pilgerväter auf einer Notsituation. Als 1620 die ersten englischen Siedler mit der Mayflower über den Atlantik in die Neue Welt kamen, landeten sie nicht an ihrem eigentlich geplanten Ziel. Heftige Herbststürme ließ sie vom Kurs abkommen und in der Nähe des heutigen Provincetown bei Cape Cod vor Anker gehen. Den Siedlern wurde bewusst, dass es eine lange Seereise bräuchte um ihr eigentliches Ziel in Nord Virginia zu erreichen. Daher beschlossen sie am Cape Cod zu verweilen und sesshaft zu werden. Zumindest für eine kurze Zeit.
Bei Cape Cod spürte die Besatzung der Mayflower wieder festen Boden unter den Füßen
Cape Cod ist eine schmale Halbinsel vor der Küste des heutigen Massachusetts. Der Boden dort ist sandig und Landwirtschaft lässt sich nur schwer betreiben – zumindest wenn man von den puristischen Mitteln ausgeht, die damals eingesetzt wurden. Mit der Erkenntnis, dass sich dort nur schwer eine Existenz aufbauen ließ, segelten die Pilger weiter in Richtung Festland. Am 21. Dezember, in der Nähe des heutigen Plymouth angekommen, war der Lebensmittelvorrat beinahe aufgebraucht. Den ersten Winter hätten die Siedler wohl nicht überlebt, wäre da nicht die Hilfe der indigenen Bevölkerung gewesen.
Durch die Unterstützung des Wampanoag Stammes, kam zumindest die Hälfte der neu angekommenen Siedler über den Winter. Die andere Hälfte erfror oder erlag Krankheiten. Kein Wunder, denn die Siedler hatten zu diesem Zeitpunkt noch keine festen Unterkünfte sondern ließen sich in einem verlassenem Dorf der Patuxet – einer Untergruppierung der Wampanoag – nieder. Die Hütten waren zum größten Teil bereits baufällig und schlecht isoliert und insgesamt nicht das, was die Siedler als feste Bauten bezeichnen würden.
Squanto half den Siedlern beim Überleben in der Neuen Welt
Es waren auch die Wampanoag, die den Siedlern die Landwirtschaft in der Neuen Welt näher brachten. Eine Schlüsselrolle spielte dabei Squanto (alt. Tisquantum), der bereits zuvor von einem Handelsschiff in die ihm unbekannte “Zivilisation” entführt wurde. Squanto gelang es dort die Englische Sprache zu erlernen, bevor er wieder zurück zu seinem Stamm kehren konnte. Trotz der Tatsache, dass Squanto entführt wurde, hielt es ihn nicht davon ab, den Siedlern landwirtschaftliche Lektionen zu geben, damit diese in der Neuen Welt überleben konnten.
Squanto half den Siedlern unter anderem dabei, nachhaltige Landwirtschaft zu betreiben.
Squanto war der Schlüssel zum Erfolg der Siedler in der Plymouth Kolonie. Er diente sowohl als Fremdenführer für die Region, als auch als Dolmetscher.
Nachdem die Siedler vom Brauchtum der Ureinwohner erfuhren eine Zeremonie zur Erntezeit abzuhalten, entschlossen sie sich, es ihnen gleich zu tun. Von nun an sollten sie zu jedem Jahr ein Erntedank Fest gemeinsam mit indigenen Gästen abhalten. Dabei wurde ausgiebig gefeiert, gegessen und über gemeinsame Spiele fand ein reger kultureller Austausch statt.
Es war die Zeit um gemeinsam “Danke” zu sagen.
„The First Thanksgiving at Plymouth“, von Jennie Augusta Brownscombe (1914)
Auch die Two Rivers Privity sagt: “Danke”!
Bis zur Stunde haben wir Thanksgiving dazu genutzt, ebenfalls “Danke” zu sagen. Bei allen, die uns das Jahr über treu geblieben sind, die uns auf unseren authentischen Lagern besucht haben und die uns tatkräftig bei der Pflege von Beaver Creek Valley zur Seite standen.
Wir taten das in den vergangenen Jahren mit einer Einladung zum authentischen Thanksgiving Dinner. Da uns dies in diesem Jahr durch die Corona Pandemie leider verwehrt bleibt, haben wir trotzdem einen Weg gefunden, uns bei unserer großartigen Gemeinschaft zu bedanken!
In Kooperation mit Marie-Louise Lange von Küchenliebelei, wollen wir mit Euch ein paar tolle Rezept für Euer Thanksgiving Fest teilen!
Warum Thanksgiving in unseren Augen so wichtig ist
Die Tradition des Thanksgiving lebt bis in die heutige Zeit weiter und wird in den USA am 26. November gefeiert. Dabei geraten die nordamerikanischen Ureinwohner leider immer mehr in Vergessenheit. Sie leben inmitten von Reservaten in schlechten Verhältnissen, leiden an Arbeitslosigkeit und leben alles andere, als den “amerikanischen Traum” von Freiheit und Gerechtigkeit. Dabei waren sie es, die es den Siedlern erst ermöglichten, in der Neuen Welt zu überleben und nachhaltig Fuß zu fassen.
Viele der heutigen Natives leben in Reservaten, wie hier in Fort McDermitt, Nevada.
Das gute Verhältnis zwischen den Siedlern und der indigenen Bevölkerung hielt nämlich leider nicht lange an. In den nachfolgenden Konflikten kamen zahllose Natives ums Leben und wurden nach und nach um ihr eigenes Land gebracht.
Wir wollen hiermit aktiv auf diesen Missstand aufmerksam machen und ihn wieder in Erinnerung rufen.
Für die bevorstehende Adventszeit haben wir daher aktuell etwas in Planung, wobei wir Eure Hilfe brauchen werden. Doch alles zu seiner Zeit – der Beaver Creek Pioneer wird Euch auf dem Laufenden halten.